Die Internationalisierung der Immobilienwirtschaft ermöglicht es, durch gezielte Diversifikation das Risiko von Immobilienportfolios zu glätten und deren Performance zu verbessern – zu diesem Ergebnis kommen die Mitglieder der DVFA Kommission Immobilien im nun vorgelegten Kompendium.
Prof. Dr. Sven Bienert MRICS REV, Geschäftsführer des Instituts für Immobilienwirtschaft an der Uni Regensburg und Leiter der DVFA Kommission Immobilien: „Trotz zunehmender Integration des Binnenmarktes ist eine differenziertere Betrachtung der europäischen Immobilienmärkte nicht nur sinnvoll, sondern zwingend notwendig. Divergierende Zyklen vermeiden Überhitzung und erlauben aktives
Portfoliomanagement.“
Vor diesem Hintergrund hat die DVFA Kommission Immobilien und die IRE|BS International Real Estate Business School das Kompendium "Europäisierung der Immobilienkapitalmärkte" veröffentlicht.
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DVFA IRE|BS Kompendium - Europäisierung der Immobilienkapitalmärkte
Von Professor Stephan Paul, Ruhruniversität Bochum, und Ralf Frank, DVFA
Seit Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), ein Ankaufprogramm für ABS angekündigt hat, sind diese Anlageinstrumente wieder verstärkt in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt. Nach dem Ausbrechen der Subprime-Krise in den USA im Jahr 2007 hatten ABS, also forderungsbesicherte Wertpapiere, einen immensen Imageverlust zu verzeichnen. Viele Marktteilnehmer sahen später in dem Finanzkonstrukt einen der Hauptauslöser oder zumindest „Brandbeschleuniger“ der dramatischen Entwicklung an den Märkten, ABS galten als „toxic papers“. Bis heute hat sich der ABS-Markt, insbesondere in Europa, nicht von dieser Zäsur erholt. Jahrelang waren Neuemissionen und die bei Investoren platzierten Volumina rückläufig.
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DVFA Kompendium ABS
Aufgrund der Interventionen von Zentralbanken in Folge der Wirtschaftskrise ab 2008 ist das Zinsniveau nunmehr auf historischen Tiefstständen. Gleichzeitig suchen alte und neue Investorengruppen verstärkt nach sicheren Anlagemöglichkeiten. Beide Aspekte begünstigten Immobilieninvestitionen in Europa und insbesondere in Deutschland in den vergangenen Jahren. Bestimmte Teilmärkte zeigen vor diesem Hintergrund bereits (wieder) Anzeichnen einer Überhitzung. Gleichzeitig wird über das Ende der niedrigen Zinsen, mögliche inflationäre Tendenzen oder gar eine Deflation diskutiert.
Vor diesem Hintergrund hat die DVFA Kommission Immobilien und die IRE|BS International Real Estate Business School das Kompendium "Niedrigzinsumfeld und die Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft" veröffentlicht.
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DVFA IRE|BS Kompendium - Niedrigzinsumfeld und die Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft
DVFA empfiehlt Standards für CoCo-Bonds einzuhalten
Contingent Convertible Bonds – oder kurz "CoCo-Bonds" oder "CoCos" gelten als zentrales Instrument zur Stärkung der Kapitalbasis von Banken. Seit der kürzlich erfolgten Klärung der steuerlichen und bilanziellen Behandlung durch das Bundesfinanzministeriums ist nun auch der Weg in Deutschland frei für diese neuen Wertpapiere. Lag das Emissionsvolumen dieser Papiere 2013 europaweit noch bei gut 10 Milliarden Euro, so waren es bis März 2014 bereits 7 Milliarden. Die DVFA rechnet mit einem starken Anstieg der Emissionstätigkeit in den nächsten Monaten.
CoCo-Bonds sind Wandelanleihen von Banken, die in der Lage sind, das Eigenkapital unter bestimmten Voraussetzungen zu erhöhen, indem sie bei Erreichen eines bestimmten Auslösers je nach Ausgestaltung entweder in Aktien gewandelt oder ganz, teilweise oder temporär abgeschrieben werden. Dabei können als Auslöser entweder technische (Aktienkurs, Eigenkapitalquote) oder auch willkürliche Kriterien wie etwa der Ausruf einer Krise durch die Aufsichtsbehörden definiert sein.
Die DVFA beleuchtet in ihrem Positionspapier diese Anlageform und ihre möglichen Ausgestaltungen. "Für Privatanleger sind CoCos aufgrund der Komplexität der Papiere eher ungeeignet", stellt Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA und Autor des Positionspapiers, in diesem Zusammenhang fest. "Nicht nur ist die Stückelung zu hoch, sondern die Konditionen von CoCos sind in aller Regel hochkomplex und erfordern ein gutes Verständnis der Rechnungslegung von Banken." Zudem seien CoCos riskante Investmentvehikel, die meist von Ratingagenturen mit der Ratingnote 'C' (hoch spekulativ) versehen wurden.
Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ausgestaltungsformen für Investoren und Emittenten werden gegenübergestellt und auf ihre Eignung, Banken zu risikobewussterem Verhalten anzuhalten, untersucht. Schließlich gibt die DVFA eine Empfehlung für CoCo-Standards, damit diese transparent zu bewerten und in ihrem Risiko einzuschätzen sind und gleichzeitig jenen seitens Politik und Aufsicht gewünschten risikodämpfenden Effekt auf das Eigenkapital Banken haben.
CoCo-Standards nach Empfehlung der DVFA
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DVFA Kompendium Contingent Convertible Bonds (CoCos)
Weitere Informationen:
DVFA fordert Standards für Coco-Emissionen. portfolio institutionell, 23. April 2014
Ein riskantes Geschäft: Coco-Bonds sind undurchsichtige und gefährliche Spezialanleihen. Handelsblatt vom 22. April 2014 (Online nicht verfügbar, siehe Printausgabe)
Emissionswelle an Risikoanleihen der Banken steht bevor. FAZ.NET, 12. April 2014