Consultants und Asset Manager vereint im Ringen um eine gute Unternehmenskultur
Der Einfluss von Unternehmenskultur und Leadership war Thema der 7. DVFA Investment Consultant Konferenz in Frankfurt am Main, zu der sich insgesamt über 100 Teilnehmer einfanden. Fachlich begleitet der DVFA Beirat Investment Consulting die Konferenz seit sieben Jahren. Ihm gehören Olaf John, Insight Investment, Ulrich Koall, Quoniam Asset Management, und Andreas Krebs, Mandarine Gestion an, die durch den Tag führten.
Unternehmenskultur ist unerlässlich für die Kundenzufriedenheit
Bereits der erste Themenblock stellte klar: Unternehmenskultur benötigt Leadership und vice versa. Mithin besteht eine Wechselwirkung, die das erfolgreiche Asset Management und die beraterische Tätigkeit durch Consultants prägen. Beide Begrifflichkeiten umschreiben so genannte „weiche“ Erfolgsfaktoren, die sich nicht von selbst einstellen und um deren Aufrechterhaltung und Weiterbestand permanent gerungen werden muss. Zentrale Herausforderungen im Führungsverhalten, unabhängig von einer mehr auf Starkult oder einer im Team angelegten Organisationsform, bestehen im Interessensausgleich zwischen den Anliegen der Kunden, Anforderungen an die Performance und den Anliegen der Mitarbeiter. Und die Führungskultur sucht nach einer Balance zwischen herausragenden Einzeltalenten und den Mitgliedern des Teams.
Die erste Paneldiskussion fragte konkret nach den Zusammenhängen zwischen Unternehmenserfolg und –kultur. Es gilt nach wie vor, dass erfolgreiche Unternehmen in der Regel auch eine entsprechende Unternehmenskultur vorweisen können, und diese kann gerne durch Incentives zielführend gesteuert werden. Hinter dem inzwischen inflationär verwendeten Begriff „Kultur“ sahen die Diskutanten zentrale Anforderungen wie ein fairer Umgang im Ausgleich der Interessen zwischen den beteiligten Gruppen. Auch die sozialen Kosten schlechter Unternehmenskultur erfordern erhöhte Aufmerksamkeit. Und weiter: Ein Unternehmen muss um die Loyalität seiner Mitarbeiter ringen und bemüht sein, um gute Ergebnisse zu erzielen.
Leadership: Starkult oder Teamansatz, was ist besser?
Der zweite Teil der Konferenz legte Augenmerk auf die unternehmensinterne Führungsstruktur. Die Wahl des Führungsansatzes hängt dabei nicht nur von der Anlageklasse und dem Lebenszyklus eines Assets ab. Darüber hinaus gilt die Tendenz, dass extrem hierarchisch geführte Unternehmen eher exekutiv agierende Mitarbeiter fördern, so dass Potentiale brach zu liegen drohen. Umgekehrt haben sehr flache Strukturen die Tendenz, die Führungsstärke Einzelner und deren innovative Potentiale nicht vollständig auszuschöpfen.
Work-Life-Balance spielt gerade bei jüngeren Mitarbeitern eine große Rolle: Jüngere haben ein anders definiertes Arbeitsethos als Ältere, das heißt der Kulturwandel bei den Newcomern geht eher in die Richtung einer stärkeren Trennung von Arbeits- und Nichtarbeitszeit.
Es gibt auch einen deutlichen Zusammenhang zwischen Talentsuche und der Unternehmenskultur: gute Unternehmenskultur zieht bessere Talente an. Auf der Seite der Recruiter spielt sicher der soziokulturelle Hintergrund eine Rolle wie zum Beispiel die Frage der Nationalität: Ein angelsächsisches Unternehmen akquiriert anders als ein deutsches.
Der scheinbar gegensätzliche Ansatz von Starkult und Leadership entschärft sich vor dem Hintergrund der Phasen einer Teamentwicklung. Die im Team verankerten Personen sind nicht statisch auf Positionen und Kompetenzen festgelegt und entwickeln eine interpersonelle Dynamik.
Fazit
Das Ringen um eine gute Unternehmenskultur und um erfolgreiche Leadership-Modelle, die nicht nur zufriedene Kunden, sondern auch kluge Mitarbeiter binden, vereint Asset Manager und Consultants gleichermaßen.
"Culture & Leadership in Asset Management Unternehmen"
Roger Urwin | Global Head of Investment Content, Towers Watson
Roger assumed the new post of Global Head of Investment Content at Towers Watson in July 2008 after acting as the Global Head of the investment practice from 1995 to 2008. Roger joined Watson Wyatt in 1989 to start the firm's investment consulting practice and under his leadership the practice grew to a global team of over 500. His prior career involved heading the Mercer investment practice and leading the business development and quantitative investment functions at Gartmore Investment Management. Roger’s current role includes work for some of the firm's major investment clients both in the UK and internationally. He leads the firm’s work on transformational change and has conducted major strategic reviews at a number of global leading funds. He is also heavily involved with the Towers Watson Thinking Ahead Institute.
His investment innovations include three global firsts: the origination of the first target date DC funds (in 1988), the risk budget framework (in 1999) and the governance budget framework for assessing asset owner organisational effectiveness (in 2007). He is also the author of a number of papers on asset allocation policy, manager selection and governance and sustainability. He is a previous Board member of the CFA Institute and is now on the Board of the CFA Future of Finance Council and an Advisory Director to MSCI Inc. Roger has a degree in Mathematics from Oxford University and a Masters in Applied Statistics also from Oxford. He qualified as a Fellow of the Institute of Actuaries in 1983.