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Ethik und Integrität im Finanzmarkt

Es ist en vogue, ethisches Verhalten von Bankern einzufordern. Es ist auch en vogue, drastische Maßnahmen zu propagieren, anhand derer von Haus aus delinquenten Bankern anständiges Verhalten eingebläut werden soll. Wie so häufig bei Glaubensbekenntnissen liegen dabei das Lächerliche und das Erhabene ganz nah beieinander. Die einen fordern einen sogenannten Banken-Knigge, den das Financial Stability Board in Basel verfassen soll, die anderen lassen Banker einen Eid schwören. Ex-Banker, die sich in der Group of Thirty zusammenschlossen, legten im Sommer diesen Jahres ihren "Banking Conduct und Culture"-Leitfaden vor, der auf knapp 80 Seiten Steuerungsmaßnahmen für eine ethische Wende im Banking beschreibt.

Dabei liegt ein Jahrzehnt hinter uns, in dem die Antwort auf Finanzkrise und gesellschaftlich schädliches Verhalten von Banken scheinbar einfach war: mehr Regeln, mehr Gesetze, strengere Überwachung in den Instituten. 

Es gibt Banken mit mehr als 1.000 Kontrollmechanismen, über 100 Handbücher für Geschäftsprozesse und Compliance-Regeln. Und doch scheint es, als ließe sich die Flut der Fehler oder gar Verfehlungen und der daraus resultierenden Risiken nicht eindämmen. Finanzinstitute und Aufsicht reagieren mit noch mehr Komplexität, Compliance und Regelwerken. Das droht, die Unternehmen zu lähmen.

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