Sina Karin Hähnchen
Leiterin Verbandsgeschäftsstelle
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sh@dvfa.org
„Mit der Auszeichnung von Dr. Jens Ehrhardt als Ehrenmitglied würdigt der Verband der Investment Professionals DVFA sein Wirken im deutschen Kapitalmarkt. Dr. Jens Ehrhardt ist nicht nur in der Finanzbranche in unterschiedlichen Positionen prominent unterwegs. Er ist darüber hinaus Autor zahlreicher Publikationen und in diversen Fachmedien präsent“, begründet Thorsten Müller, Vorstandsvorsitzender DVFA, die Ehrung. „Umso mehr freuen wir uns, dass das Engagement von Dr. Jens Ehrhardt im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung der DVFA Anerkennung gefunden hat.“
Dr. Jens Ehrhardt ist Gründer, Hauptaktionär und Vorstandsvorsitzender der DJE Kapital AG. Bereits seit den 60er Jahren ist er in der Finanzbranche tätig, das Auge stets auf die Förderung der Akzeptanz der Aktienkultur gerichtet. Dr. Ehrhardt ist seit mehr als 30 Jahren Mitglied der DVFA.
In vielen Fernsehsendungen wie u. a. Börse vor acht, Telebörse oder Bloomberg TV ist er ein gefragter Kommentator, Diskussions- und Gesprächspartner. Darüber hinaus stammen zahlreiche Publikationen aus seiner Feder, darunter Bücher im Selbstverlag oder der seit 1974 wöchentlich erscheinende Börsenbrief Finanzwoche, dessen Herausgeber er ist.
Dr. Jens Ehrhardt studierte von 1962 bis 1968 Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo er mit „Kursbestimmungsfaktoren am Aktienmarkt unter besonderer Berücksichtigung monetärer Determinanten“ promovierte.
Presse
DVFA verleiht Ehrenmitgliedschaft an Dr. Jens Ehrhardt. dfpa.info, 30. Mai 2023
DVFA verleiht Ehrenmitgliedschaft an Dr. Jens Ehrhardt. institutional-money.com, 25. Mai 2023
Wege zum Wachstum
13. Juni 2023 | 10:00 – 17:00 Uhr | Frankfurt Marriott Hotel & Online
Unter dem Titel "Wege zum Wachstum" beleuchten und diskutieren wir die Herausforderungen und Chancen für Deutschland auf dem Wege zu einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft.
Die detaillierte Agenda steht – weitere Informationen
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA-Mitglieder
26. Mai 2023 – 12:00 Uhr, Online
Referenten: Sebastian Dey, Rechtsanwalt, German Head of Digital Assets und Mitglied im DVFA-Fachausschuss Digital Assets & Blockchain sowie Ann-Marie Sahm, Rechtsanwältin, Associate, beide Linklaters LLP
Die Digitalisierung verändert das Umfeld und die Bedingungen in der Finanzindustrie kontinuierlich, digitale Vermögenswerte wie Kryptowährungen, Security Token und Kryptowertpapiere gewinnen an Bedeutung. Mittlerweile besitzen sie eine unumkehrbare Relevanz sowohl für Privatanleger als auch für institutionelle Investoren.
Bei diesen Insights ging es neben einem Einblick in das Blockchain-Ökosystem auch um elektronische Wertpapiere und das Zukunftsfinanzierungsgesetz.
Die Referenten behandelten insbesondere folgende Aspekte:
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
Die Förderung des Finanzplatzes Deutschland und insbesondere Frankfurt ist ein langjähriges Aktions- und Diskussionsthema. Aktuell stehen die Kapitalmarktunion und die Finanzierung der Klimatransformation im Fokus der Standortpolitik. In der jüngsten Monatsfrage äußerten sich die Investment Professionals der DVFA dazu.
Finanzplatz Deutschland hat nicht an Bedeutung gewonnen
Die Hälfte der Teilnehmer ist sogar der Ansicht, dass der Finanzplatz Deutschland in den letzten zehn Jahren an Bedeutung verloren hat. Dies sei darauf zurückzuführen, dass große und attraktive Unternehmen wie Linde den Finanzplatz verlassen haben und die Zahl der IPOs im Vergleich zu anderen Finanzplätzen tendenziell geringer ist. Zudem würden bestimmte Branchen, wie die Biotechnologie, andere Finanzplätze bevorzugen. Lediglich 22 % der Teilnehmer sehen eine Zunahme und 28 % sagen, dass die Bedeutung unverändert ist.
Volkswirtschaftliches Potential spiegelt sich nicht in der Größe des Marktes wider
In Bezug auf das volkswirtschaftliche Potenzial des deutschen Finanzmarktes zeigt die Umfrage, dass 73 % der Befragten der Ansicht sind, dass sich dies nicht in der Größe der Aktienmärkte widerspiegelt. Bei den Anleihemärkten ist die Beurteilung dagegen ausgeglichener.
Quelle: DVFA
Noch kein Durchbruch für die Aktienkultur in Deutschland
Obwohl die Zahl der Aktionäre in Deutschland seit der Pandemie gestiegen ist, sehen die Investment Professionals keinen Durchbruch für die Aktienkultur. Nur 4 % der Teilnehmer beantworteten diese Frage mit ja, während 45 % dies als kein eindeutiges Zeichen für einen Umschwung in der Aktienkultur betrachten. 51 % beantworten die Frage mit einem klaren nein.
Umsetzungsprojekte im Rahmen der Kapitalmarktunion nicht greifbar
Die Umfrage zeigt auch, dass 83 % der Antworten keine konkreten Umsetzungsprojekte im Rahmen der Kapitalmarktunion „vor Augen haben“. Auf dieses Abstraktheits-Phänomen hatte die DVFA auch schon kritisch in ihrem 7 Punkte Plan „Zeit für die Umsetzung der Kapitalmarktunion ist reif“ im Mai 2021 hingewiesen.
Zukunftsförderungsgesetz wohl nicht der nachhaltige Stabilisator für die gesetzliche Rente
In Bezug auf das Zukunftsförderungsgesetz und den Stiftungsfonds Generationenkapital sind nur 11 % der Teilnehmer der Ansicht, dass die gesetzliche Rente damit nachhaltig stabilisiert werden kann. Die Größe des Stiftungsfonds wird von vielen Kommentatoren als viel zu gering eingeschätzt. 39 % beantworten die Frage mit nein, 50 % sind der Ansicht, dass sich das heute noch nicht absehen lässt.
Investitionen in börsennotierte KMU immer schwieriger
Darüber hinaus sehen 52 % Investitionen in kleine und mittlere börsennotierte Unternehmen als zunehmend schwierig an, da sie mit regulatorischen Anforderungen an die Handelsliquidität, unzureichenden ESG-Daten und eingeschränkter Research-Abdeckung konfrontiert sind. 18 % antworten mit „keine Schwierigkeiten bei Investitionen in KMU“ und 30 % können die Lage nicht beurteilen.
Paris eher als Frankfurt Profiteur des Brexits
Schließlich zeigt die Umfrage, dass 46 % eher Paris als Profiteur des Brexits in der EU einschätzen, während 28 % Frankfurt vorne sehen. Für 26 % lässt sich eine Beurteilung noch nicht abgeben.
Insgesamt zeigt das Meinungsbild, dass der Finanzplatz Deutschland an Bedeutung gewinnen muss. Auch um die längerfristige klimatische Transformationsherausforderung finanziell zu gewährleisten. „Hier ist ein deutlicher und breiter Ruck notwendig und wünschenswert“, interpretiert Ingo Mainert – stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DVFA – die Gefühlslage der Mitglieder.
Presse
Dem Finanzplatz Deutschland mehr Geltung verschaffen. springerprofessional.de, 23. Mai 2023
Finanzplatz: Mehrfach-Ruck in Deutschland notwendig. dfpa.info, 10. Mai 2023
DVFA-Monatsfrage: Finanzplatz Deutschland gewinnt – …an Rückstand. easyeuwax.boerse-stuttgart.de, 10. Mai 2023
DVFA-Monatsfrage: Finanzplatz Deutschland gewinnt – …an Rückstand. bondguide.de, 10. Mai 2023
DVFA-Monatsfrage: Finanzplatz Deutschland gewinnt – …an Rückstand. finanznachrichten.de, 10. Mai 2023
Finanzplatz Deutschland: Mehrfach-Ruck ist dringend geboten! institutional-money.com, 09. Mai 2023
Ein Finanzplatz-Mehrfach-Ruck ist in Deutschland notwendig. deal-magazin.com, 09. Mai 2023
Die Digitalisierung verändert das Umfeld und die Bedingungen in der Finanzindustrie kontinuierlich. Digitale Vermögenswerte wie Kryptowährungen, Security Token und Kryptowertpapiere gewinnen an Bedeutung. Mittlerweile besitzen sie eine unumkehrbare Relevanz sowohl für Privatanleger als auch für institutionelle Investoren. Anleger werden perspektivisch Plattformen nutzen, die möglichst viele Digital Services und Assets aus einer Hand anbieten.
Die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) hat nun, um der steigenden Bedeutung und der damit fortschreitenden Professionalisierung dieses Themas gerecht zu werden, den Fachausschuss Digital Assets & Blockchain gegründet.
Klassische Finanzunternehmen müssen sich heute zwingend der Welt der Digital Assets öffnen und neue Geschäftsmodelle entwickeln, um nicht an Bedeutung zu verlieren und die Ansprüche ihrer Kunden bedienen zu können, sagt Thorsten Müller, Vorstandsvorsitzender der DVFA. Deshalb sehen wir als Berufsverband der Investment Professionals es als unsere Aufgabe, dieses Thema fundiert zu bearbeiten.
Der Fachausschuss Digital Assets & Blockchain - der sich bislang aus Vertretern von Linklaters, Swiat und dem Bankhaus Metzler zusammensetzt - will interessierten Marktteilnehmern eine praxisnahe und fachbereichsübergreifende Sicht zum Thema Digital Assets und Blockchain als Infrastrukturtechnologie im Rahmen der Distributed Ledger Technology (DLT) vermitteln.
Unsere Idee ist es, zum gegenseitigen Gedankenaustausch einzuladen, mit dem Ziel eine Brücke von der „alten“ Welt zur „neuen“ Welt zu schlagen. Gemeinsam wollen wir ein tiefes Verständnis für die Chancen und Herausforderungen dieses schnell wachsenden Marktes fördern sowie an der Fortentwicklung des digitalen Marktes von morgen mitwirken, so Hendrik König, Leiter des Fachausschusses Digital Assets & Blockchain.
Neben Hendrik König sind im Fachausschuss Shahrok Shedari, Sebastian Dey und Jonathan Lessmann vertreten.
Wir freuen uns sehr, dass wir eine Gruppe ausgewiesener DLT-Experten, die darüber hinaus auch über breite Transaktionserfahrung verfügen, für die Zusammenarbeit mit der DVFA gewonnen haben, betont Thorsten Müller weiter. Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich dieses neue Expertisefeld der DVFA nachhaltig entwickeln wird. Der Fachausschuss plant, sich zeitnah durch ausgewählte Vertreter aus der Wissenschaft weiter zu verstärken.
Presse:
DVFA gründet Fachausschuss Digital Assets & Blockchain. bondguide.de, 24. April 2023
Digitalisierung in der Finanzindustrie: DVFA startet Fachausschuss. deal-magazin.com, 24. April 2023
Hendrik König leitet Fachausschuss „Digital Assets“ der DVFA. metzler.com, 24. April 2023
DVFA startet Fachausschuss Digital Assets & Blockchain. institutional-money.com, 25. April 2023
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA-Mitglieder
28. April 2023, 12:00 Uhr, Onliner
Referent: Dr. Dirk Becker, Senior Portfolio Manager Global Financials, Allianz Global Investors GmbH
Mit Blick auf das Bankensystem hat sich seit der Finanzkrise 2008 einiges geändert, die europäische Bankenregulierung wurde reformiert um die Eigenkapitalausstattung der Geldhäuser zu verbessern, es gibt nun strengere Vorschriften für die Vermeidung von Liquiditätsengpässen. Nach den jüngsten Ereignissen stellt sich jedoch die Frage nach der Ansteckungsgefahr im europäischen Bankensektor – steht uns eine neue Bankenkrise bevor?
Dirk Becker ging insbesondere auf die folgenden Aspekte ein:
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
Die auf die Finanzierung von Start-ups spezialisierte Silicon Valley Bank (SVB) wurde in den USA unter staatliche Kontrolle gestellt. Ihre Insolvenz stellt den größten US-Bankenkollaps seit der Finanzkrise 2008 dar. Seither stehen die Aktien zahlreicher Bankinstitute unter Druck. Die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) befragte ihre Mitglieder in der aktuellen Monatsfrage nach den zu erwartenden Auswirkungen der Bankinsolvenz.
Peter Thilo Hasler, Vorstand der DVFA, fasst die Ergebnisse zusammen: „Unsere Umfrage hat gezeigt, dass Kapitalmarktprofessionals auch 15 Jahre nach der Finanzmarktkrise skeptisch sind, ob die Geschäftsmodelle der Banken nachhaltig sind. Die Abstimmungsergebnisse haben gezeigt, dass es die überwiegende Mehrheit der DVFA-Mitglieder im aktuellen Zinsumfeld sogar für möglich hält, dass gegen die Fristenkongruenz der Finanzierung – und damit eine der Grundregeln der Bankwirtschaft – verstoßen werden könnte.“
Investment Professionals sehen nur geringe Gefahren für Ansteckungseffekte
In der ersten Frage wurde nach möglichen Ansteckungseffekten der SVB-Insolvenz gefragt. Knapp drei Viertel (74 %) der Umfrageteilnehmer sehen in der SVB-Insolvenz grundsätzlich keine Ansteckungseffekte für andere Banken. Trotzdem befürwortet die große Mehrheit der Antwortenden (58 %) einen kritischeren Blick auf Bankinstitute, da auch andere Banken aufgrund einer ähnlichen Geschäftsstrategie Probleme bekommen könnten. Ansteckungseffekte aufgrund der Größe der SVB und ihrer Vernetzung zu anderen Banken hält ein Viertel der Befragten (26 %) für möglich.
Vielfältige Folgen der SVB-Insolvenz
Bei der Frage, welche weiteren Folgen die Insolvenz der SVB haben könnte, waren Mehrfachnennungen möglich. 63 % der Befragten stimmten der Antwort zu, dass ein weltweiter Anstieg der Credit Spreads zu erwarten sei, wie das Beispiel der Credit Suisse auch gezeigt hatte. Differenziert war die Meinung der DVFA-Mitglieder, als es um die Profiteure der SVB-Krise ging: Während 57 % der Befragten davon ausgehen, dass vor allem die großen US-Banken als Gewinner aus der aktuellen Bankenkrise hervorgehen würden, befürchten 46 %, dass es aufgrund des Vertrauensproblems insbesondere in den USA zu weiteren Insolvenzen kommen könnte. Deutlich weniger Zustimmung fanden die Thesen, dass infolge der SVB-Insolvenz der Kurs von Bitcoins weiter ansteigen (12 %) und sich der USD/EUR Wechselkurs weiter abschwächen würden (4 %).
Duration-Mismatch auch in Europa möglich
Eindeutig fällt die Antwort auf die Frage aus, ob auch bei europäischen Banken eine Nichteinhaltung der Fristenkongruenz als möglich erachtet wird. 77 % der Befragten halten dies durchaus für möglich. Dies ist damit die mit Abstand eindeutigste Aussage der gesamten Umfrage. Zwar gebe es in der Steuerung und Aufsicht der Institute Unterschiede, doch auch in Europa könnten Banken in ihrer Anlagestrategie von der starken Zinswende überrascht worden sein. Nur 10 % gehen davon aus, dass der Einfluss der europäischen Aufsichtsbehörden einen Duration-Mismatch verhindere, 8 % vertreten die Ansicht, dass der Duration-Mismatch ein SVB-spezifisches Problem sei, das bei den breiter diversifizierten europäischen Banken nicht auftrete.
Marktberuhigung wird erwartet
Auf die Frage nach den möglichen Auswirkungen des SVB-Kollapses auf den Aktienmarkt stimmen 44 % der Umfrageteilnehmer der Erwartung zu, dass sich die Aktienmärkte beruhigen und dann volatil seitlich pendeln werden. Allerdings sieht ein Viertel der Umfrageteilnehmer den Markt zwar nicht in der Breite als beschädigt an, unterstützt jedoch die These, dass Bankaktien unter Druck bleiben werden. Weitere 18 % der Umfrageteilnehmer sehen im SVB-Kollaps den Einstieg in einen Abwärtstrend, 13 % rechnen nun dagegen mit einem Ende der starken Zinswende und einem neuen Aufwärtstrend.
Roger Peeters, Vorstand der DVFA, ergänzt: „Es gibt momentan viel Unsicherheit an den Märkten, weil viele Anleger sich mit Antwort auf die Frage schwertun, ob es nur ein temporäres oder doch ein strukturelles Problem in der Finanzwelt gibt. Die Einschätzungen der von uns befragten Profis stützen diese These.“
Presse
Investmentprofis beäugen Banken kritisch. fondsprofessionell.de, 12. April 2023
Börsenprognosen: Viel Hoffnung erst für 2024. biallo.de, 12. April 2023
DVFA-Monatsfrage: Welche Auswirkungen zeitigt die Insolvenz der SVB? finanznachrichten.de, 12. April 2023
DVFA-Monatsfrage: Welche Auswirkungen zeitigt die Insolvenz der SVB? bondguide.de, 12. April 2023
DVFA Monatsfrage: SVB-Insolvenz – Investment Professionals sehen nur geringe Gefahren für Ansteckungseffekte. frankfurt-main-finance.com, 11. April 2023
SVB-Insolvenz: Investmentprofis sehen nur geringes Ansteckugsrisiko. institutional-money.com, 11. April 2203
SVB-Pleite: Investment Professionals sehen nur geringe Gefahren für Ansteckungseffekte. dfpa.info, 11. April 2023
Die Erstellung von Fairness Opinions ist weder gesetzlich gefordert, noch gibt es rechtlich bindende Vorgaben für deren Erstellung. Dennoch ist die Fairness Opinion von zentraler Bedeutung für die erfolgreiche Umsetzung von Unternehmenstransaktionen und damit ein wichtiges begleitendes Instrument für den volkswirtschaftlichen Strukturwandel.
Eine Fairness Opinion ist ein zentrales Instrument für Unternehmensorgane zur Beurteilung von Unternehmenstransaktionen. Dabei prüft der Ersteller der Fairness Opinion, ob der gebotene Preis z. B. für einen Unternehmenserwerb oder eine öffentliche Übernahme aus Sicht des beauftragenden Organs finanziell angemessen ist. Damit sorgt die Fairness Opinion für eine gezielte Enthaftung der beauftragenden Organe. Darüber hinaus ist ein gutes Fairness Opinion Regime ein Zeichen verantwortungsvoller Corporate Governance. Die DVFA hat jetzt eine Komplettüberarbeitung und -erweiterung ihrer Grundsätze für die Erstellung von Fairness Opinions erarbeitet.
Zunehmender Bedarf an Fairness Opinions erwartet
Der Markt für Unternehmenstransaktionen ist in den letzten Jahren gewachsen, internationaler geworden und hat sich weiter spezialisiert. Viele M&A-Experten erwarten für die nächste Dekade eine weitere Zunahme von Unternehmenstransaktionen in Deutschland. Das liegt zum einen an der Transformation hin zu einer CO2-neutralen Volkswirtschaft, zum anderen an der demographischen Entwicklung. Entsprechend wird erwartet, dass auch der Einsatz von Fairness Opinions steigen wird.
Vor diesem Hintergrund hat die DVFA unter Leitung von Prof. Schwetzler, HHL Leipzig Graduate School of Management, und stellvertretender Leitung von Prof. Christian Aders, ValueTrust, eine umfassende Aktualisierung ihrer Grundsätze für Fairness Opinions erstellt. Die Expertengruppe setzt sich aus erfahrenen Bewertungsspezialisten, Finanzanalysten, Kapitalmarktjuristen und Wissenschaftlern der Finanzwirtschaft zusammen.
Der neue Best Practice Standard der DVFA ist eine fundierte Richtschnur nicht nur für öffentliche Unternehmensübernahmen nach § 27 WpÜG, sondern auch ein Leitfaden für private Transaktionen bei denen die Parteien oder die Zielgesellschaft nicht börsennotiert sind.
Rechtliche Berater weisen den Weg
Dabei ist insbesondere entscheidend, dass die rechtlichen Berater der Organe auf den Mehrwert unabhängiger Fairness Opinions im Rahmen von Unternehmenstransaktionen hinweisen und was im Einzelfall bei der Mandatierung für die Erstellung einer Fairness Opinion zu beachten ist. Durch die Erstellung einer Fairness Opinion erfolgt eine Enthaftung der Organe und es wird ein objektiver Nachweis für die Einhaltung der Business Judgement Rule nach § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG durch die Organe erbracht. Aus Kapitalmarktsicht führt der Einsatz von Fairness Opinions zusätzlich zu einer deutlich verbesserten Transparenz bei öffentlichen Übernahmen.
Fairness Opinions sind heute schon Best Practice…
Eine Analyse der HHL unter Leitung von Prof. Schwetzler über öffentliche Übernahmen hat für den Zeitraum von 2014 bis 2022 ergeben, dass rund 70 % aller Transaktionen durch eine Fairness Opinion begleitet wurden. Damit ist die Erstellung einer Fairness Opinion bei öffentlichen Transkationen bereits Standard – auch wenn noch Luft nach oben besteht. Bei privaten Transaktionen zu denen insbesondere auch große Private Equity-Transaktionen gehören, gibt es keine verfügbaren Daten.
…aber die Unabhängigkeit fehlt
Eine weitere Analyse von Prof. Schwetzler über den Zeitraum 2019 bis 2022 hat ergeben, dass rund 70 % der Fairness Opinions bei öffentlichen Übernahmen durch das die Transaktion strukturierende Beratungshaus erstellt wurden. Berater sind hier in der Regel die großen internationalen Investmentbanken. Dabei ist zu hinterfragen, inwieweit hier die Unabhängigkeit gewahrt wird, wenn der erfolgsabhängig vergütete Transaktionsberater und der Ersteller der Fairness Opinion aus einem Haus stammen. Die DVFA empfiehlt vor diesem Hintergrund für die Erstellung einer Fairness Opinion, einen unabhängigen Dritten zu mandatieren, um so möglichen Interessenkonflikten vorzubeugen. In jedem Fall sind mögliche Interessenkonflikte aufzudecken und eine erfolgsunabhängige Vergütung für die Ersteller der Fairness Opinion sicherzustellen.
Deshalb spricht sich die DVFA dafür aus, diese Empfehlung auch in den Corporate Goverance Kodex aufzunehmen. Die Unabhängigkeit der Ersteller einer Fairness Opinion gehört aus Sicht der DVFA zu einer verantwortungsvollen Corporate Governance.
Fairness Opinion und Nachhaltigkeit
Da die Fairness Opinion explizit die finanzielle Angemessenheit einer Transaktion beurteilt, stellt sich die Frage, inwieweit ESG-Kriterien bei der Erstellung einer Fairness Opinion eine Rolle spielen. Dies ist eine berechtigte Fragestellung. Es umschließt die Frage, wie ESG-Faktoren in die Unternehmensbewertung, die der Fairness Opinion zu Grunde liegt, einfließen. Die DVFA Grundsätze für die Erstellung von Fairness Opinions machen dem Ersteller der Fairness Opinion keine detaillierten Bewertungsvorgaben. Insoweit sollte der Ersteller ESG-Themen in die Bewertung dann einbeziehen, wenn diese einen relevanten Einfluss auf die Unternehmensbewertung haben und damit das Urteil der finanziellen Angemessenheit beeinflussen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fairness Opinions in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen werden, nicht nur um sich als Organ vor möglichen Haftungsrisiken zu schützen, sondern auch als Teil einer verantwortungsvollen Corporate Governance. Die Unabhängigkeit des Erstellers von Fairness Opinions wird deshalb zukünftig eine zunehmende Rolle spielen.
Die komplette Ausarbeitung „Grundsätze für die Erstellung von Fairness Opinions“ finden Sie unter https://www.dvfa.de/der-berufsverband/veroeffentlichungen/standards.html
Von Thorsten Müller, Geschäftsführer Lighthouse Corporate Finance GmbH und Vorstandsvorsitzender DVFA e. V.
Erschienen in der Börsen-Zeitung vom 06. April 2023 in der Rubrik "Ansichtssache"
Der Vorstand des Green and Sustainable Finance Cluster Germany e.V. (GSFCG) hat Michael Schmidt mit Wirkung zum 1. April 2023 zum Geschäftsführer und besonderen Vertreter des Vereins bestellt. Michael Schmidt folgt auf Karsten Löffler und wird im Tandem mit Kristina Jeromin die strategische Weiterentwicklung des Vereins im dynamischen Aktivitätsfeld Sustainable Finance vorantreiben. Er bleibt dabei weiterhin in seine anderen beruflichen und ehrenamtlichen Mandate eingebunden.
Michael Schmidt ist unter anderem Senior Advisor to the Board der LAIQON AG (vormals Lloyd Fonds AG), deren Vorstand er davor in der Position des Chief Investment Officer angehörte. Er fungiert zusätzlich als Aufsichtsrat der Anthos Fund & Asset Management (ebenfalls ab April). Zudem ist er ehrenamtlich tätig als Mitglied des Sustainable-Finance-Beirats der Bundesregierung, als Mitglied des Vorstands des DVFA e.V. und des Sustainability Advisory Council der Deutschen Post DHL. In früheren Stationen gehörte Michael Schmidt den Geschäftsführungen der Deka Investment und der Union Investment an, nachdem er lange Jahre im Asset Management der Deutschen Bank in verschiedenen Fach- und Führungspositionen des Fondsmanagements gearbeitet hatte. Er war ferner Mitglied in der High Level Expert Group on Sustainable Finance („HLEG“) der EU-Kommission. Michael Schmidt ist ausgebildeter Bankkaufmann, Diplom-Betriebswirt und CFA-Charterholder.
Dr. Stephan Bredt, Vorsitzender des Vorstands des GSFCG, kommentiert: „Wir freuen uns, mit Michael Schmidt einen erfahrenen Manager der Finanzindustrie und ausgewiesenen Experten in Sustainable Finance für das Cluster gewonnen zu haben. Mit seinem vielfältigen Hintergrund im Asset Management und in der Vermögensverwaltung erweitert er das Kompetenzspektrum des Clusters.“
Dazu Michael Schmidt: „Das Cluster ist aus meiner Sicht die zentrale Anlaufstelle und Plattform für Sustainable Finance in Deutschland, auch zur Stärkung unseres Finanzplatzes. Ich durfte seine Gründung begleiten und fühle mich jetzt geehrt, seine ambitionierte strategische Weiterentwicklung aktiv mitgestalten zu können.“ (Quelle: Green and Sustainable Finance Cluster Germany e.V.)
Der Markt für Unternehmenstransaktionen ist in den letzten Jahren gewachsen, internationaler geworden und hat sich weiter spezialisiert. Deshalb nimmt auch die Bedeutung von Fairness Opinions kontinuierlich zu. Aus diesem Grunde hat die DVFA ihre „Grundsätze für die Erstellung von Fairness Opinions“ komplett überarbeitet, um so den gestiegenen Anforderungen des Marktes zu entsprechen, erläutert Thorsten Müller, Vorstandsvorsitzender des DVFA e. V., Verband der Investment Professionals in Deutschland.
Eine Fairness Opinion ist ein zentrales Instrument für Unternehmensorgane zur Beurteilung von Unternehmenstransaktionen. Dabei prüft der Ersteller der Fairness Opinion, ob der gebotene Preis z. B. für einen Unternehmenserwerb oder eine öffentliche Übernahme aus Sicht des beauftragenden Organs finanziell angemessen ist.
Da es keine gesetzliche Regelung für die Erstellung von Fairness Opinions gibt ist es von hoher Bedeutung, für den Markt eine unabhängige Richtschnur zu formulieren, erörtert Müller weiter.
Die DVFA-Expertengruppe „Fairness Opinions”, die sich aus erfahrenen Bewertungsspezialisten, Finanzanalysten, Kapitalmarktjuristen und Wissenschaftlern der Finanzwirtschaft zusammensetzt, hat unter Führung von Prof. Bernhard Schwetzler von der HHL Leipzig Graduate School of Management das Thema „Fairness Opinion“ ganzheitlich analysiert und klare Empfehlungen für deren Erstellung formuliert. Bereits die Grundsätze für die Erstellung von Fairness Opinions (Grundsätze Fairness Opinions) der DVFA aus dem Jahr 2008 haben eine breite Marktakzeptanz und werden in vielfältigen gerichtlichen Auseinandersetzungen von unterschiedlichsten juristischen Ebenen bis heute zitiert.
Die Analyse öffentlicher Übernahmetransaktionen in Deutschland hat für den Zeitraum 2018 bis 2022 ergeben, dass knapp 70 Prozent der Fairness Opinions durch die Transaktionsberater erstellt werden, die auch die jeweilige Transaktion strukturierend begleiten, erläutert Schwetzler. Inwieweit diese als Ersteller einer Fairness Opinion wirklich unabhängig sein können, stellt Prof. Christian Strenger, Mitglied der DVFA-Expertengruppe und langjähriges Mitglied der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, in Frage. Dies gilt insbesondere im Falle signifikanter erfolgsabhängiger Vergütungen der Transaktionsberater. Deshalb ist es eine zentrale Empfehlung der DVFA-Expertengruppe, für die Fairness Opinion einen unabhängigen Ersteller zu beauftragen. Entsprechend spricht sich die DVFA dafür aus, diese Empfehlung auch in den Corporate Governance Kodex aufzunehmen.
Weiterhin empfiehlt die Expertengruppe, dass die Vergütung des Erstellers einer Fairness Opinion unabhängig vom Transaktionserfolg sein sollte. Mögliche Interessenkonflikte auf Seiten des Erstellers der Fairness Opinion sind in jedem Fall offenzulegen. Hier gibt es noch erhebliche Defizite in der Marktpraxis, erläutert Prof. Christian Aders, stellvertretender Leiter der DVFA-Expertengruppe.
Um die Aussagefähigkeit des Opinion Letters zu erhöhen – in der Regel wird nur sehr knapp die finanzielle Angemessenheit beurteilt – sollte zukünftig die zusammenfassende Wertbandbreite im Opinion Letter dargestellt werden. Auch diese Empfehlung trägt zu deutlich mehr Transparenz bei, insbesondere bei öffentlichen Übernahmen.
Auf der Bewertungsseite sprechen sich die Verfasser klar für die Methodenvielfalt aus, anstatt einseitig die Ertragswertmethodik gegenüber den Multiplikatormethoden zu bevorzugen. Dies ist eine klare Positionierung in Richtung Marktbewertung erläutert Aders. Als weiteren zentraler Punkt der neuen Grundsätze nennt Aders die Berücksichtigung und die Allokation transaktionsbedingter finanzieller Vorteile (z. B. Synergien) im Rahmen der Fairness Opinion.
Darüber hinaus decken die Grundsätze für die Erstellung von Fairness Opinions in der neuen Fassung nicht nur öffentliche Transaktionen ab, sondern umfassen auch private Transaktionen. Damit sind die neuen Grundsätze auch eine Richtschnur für die zu erwartenden Unternehmensübernahmen im Rahmen des anstehenden Generationswechsels im deutschen Mittelstand.
Die komplette Ausarbeitung „Grundsätze für die Erstellung von Fairness Opinions“ sowie die vollständige Liste der Mitglieder der DVFA-Expertengruppe finden Sie hier.
Presse:
DVFA überarbeitet Grundsätze für die Erstellung von Fairness Opinions. bondguide.de, 31. März 2023
Berufsverband DVFA empfiehlt mehr Unabhängigkeit. deal-magazin.com, 31. März 2023
Neu: DVFA Grundsätze für die Erstellung von Fairness Opinion. eacva.de, 31. März 2023
Seit fast dreißig Jahren engagiert sich Ingo R. Mainert ehrenamtlich für die DVFA, den Verband der Investment Professionals in Deutschland. Seit Mai 2008 ist er Mitglied des Vorstands und seit fast neun Jahren Mitglied des geschäftsführenden Vorstands und stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
Mainert gehört zu den echten Generalisten am Kapitalmarkt und seine Meinung wird gehört und geschätzt. Seine Aufgabenschwerpunkte bei der DVFA liegen in den Bereichen Asset Management, Kapitalmärkte und Notenbankpolitik. U. a. hat er sich in diversen Stellungnahmen kritisch zum „Quantitative Easing“ der EZB geäußert.
Auch ist Mainert überzeugt, dass die Diskussion über die Kapitalmarktunion seit vielen Jahren viel zu abstrakt geführt wird und dass die Weiterentwicklung der europäischen Kapitalmarktunion nur über einen starken Finanzplatz Deutschland erfolgen kann. „Mainert gehört zu den Stimmen am deutschen Kapitalmarkt, die über einen klaren ordnungspolitischen Kompass verfügen“, hebt Thorsten Müller, Vorstandsvorsitzender der DVFA, hervor.
Beruflich ist Mainert als Chief Investment Officer für das Segment Multi Asset Europe bei der Allianz Global Investors GmbH verantwortlich. Ingo R. Mainert feiert am 16. März seinen 60. Geburtstag.
Presse
Ingo Mainert 60. Börsen-Zeitung, 13. März 2023
Mit ChatGPT, einem der neuesten Megatrends im Bereich Künstliche Intelligenz, beschäftigte sich die aktuelle Monatsfrage des Verbands der Investment Professionals DVFA. Entwickelt von OpenAI, eröffnet ChatGPT als fortschrittliches Neurolinguistisches Programmiertool (NLP-Tool) auch Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Finanzwirtschaft.
Immerhin gut ein Drittel (35 %) der befragten DVFA Investment Professionals hat bereits mit ChatGPT Texte schreiben lassen, obwohl der Chatbot als Prototyp eines textbasierten Dialogsystems erst seit November 2022 öffentlich zugänglich ist.
Bisher arbeitet ChatGPT mit einer eigenen Datenbank, in der Informationen nach 2021 nicht eingepflegt sind. Das wird sich aber in naher Zukunft ändern. Der Rückgriff auf aktuelle Daten ist für die Befragten die Voraussetzung dafür, dass passgenaue Analysen erstellt werden können. Sicher ist, dass die neue Technologie die Branche innerhalb kurzer Zeit tiefgreifend verändern könnte. "Die Mehrheit von 67 % der Befragten teilt die Meinung, dass ChatGPT künftig maßgeschneiderte Lösungen unterstützen kann, so dass sich der Investment Professional früher oder später mit der Technik beschäftigen muss“, meint Christoph Schlienkamp, stellvertretender Vorsitzender der DVFA.
ChatGPT: Eine Chance jetzt und im dreijährigen Zeithorizont
Wie wird künstliche Intelligenz wie ChatGPT für die Tätigkeit der Investment Professionals eingestuft, aktuell und in drei Jahren? Die Befragten zeigen sich offen: 53 % sehen gegenwärtig eine Chance darin, 69 % in drei Jahren. Die wachsende Macht von Sprachmodellen wird wahrgenommen und nimmt zukünftig zu. „Eine nette Spielerei“ urteilen für die Gegenwart jedoch 39 %, für den dreijährigen Zeithorizont schrumpft diese Einstufung auf 16 %. Bemerkenswert ist, dass die Bewertung als ein Risiko für Investment Professionals in der Gegenwart nur von 8 % gesehen wird und in drei Jahren von 15 %. Das Risiko wird für die Tätigkeit als Investment Professional als überschaubar eingestuft.
Die Analyse von Finanzdaten und die Vorhersage von Investitionsentscheidungen: Gegenwärtig schwach und in der näheren Zukunft mittelmäßig von Bedeutung
Nach der Bedeutung für die Auswertung von Finanzdaten und die Vorhersage von Anlageentscheidungen fragte der Verband nochmals die Rolle von ChatGPT für die Gegenwart und in drei Jahren ab. Als „gutes“ Vehikel stuften ChatGPT gegenwärtig 3 % ein, in drei Jahren ansteigend auf 33 %. Die Bedeutung des Instruments wird damit als zunehmend angesehen, wenn auch von einem geringen Ausgangswert kommend. Momentan „mittelmäßig“ urteilen 39 %, in drei Jahren 49 %. Für die Drei-Jahres-Prognose ist dies der höchste Wert. 58 % sehen ChatGPT aktuell als „schwaches“ Instrument, ein Wert, der für das Zeitfenster nach drei Jahren aber auf 18 % sinkt.
ChatGPT und zukünftige maßgeschneiderte Lösungen für Anforderungen der Anleger anbieten
Künstliche Intelligenz bietet neuartige Möglichkeiten im Hinblick auf personalisierte, ganz auf die Bedürfnisse der Investoren abgestimmte Investitionsstrategien. Der Verband fragte: Glauben Sie, dass ChatGPT in drei Jahren personalisierte Investitionsstrategien auf Basis von Präferenzen und Zielen des Anlegers entwickeln kann? Eine überwiegende Mehrheit von 67 % bejaht dies. Eher nein meinen 33 %. Die Technik wird somit mehrheitlich als zukunftsfähig eingeschätzt.
Presse:
Große Kluft: Nur wenige Bürger rechnen damit, dass KI ihren Job übernimmt, Einschätzung von Firmenentscheidern lässt anderes erahnen. block-builders.de, 26. April 2023
ChatGPT: So viele Finanzprofis setzen den Textroboter schon ein. fondsprofessionell.de, 15. März 2023
Umfrage: Investment Professionals schätzen ChatGPT mehrheitlich als zukunftsfähig ein. pr-journal.de, 15. März 2023
DVFA-Monatsfrage: ChatGPT als Unterstützung für Finanzanalyse und Investmentstrategien. easyeuwax.boerse-stuttgart.de, 15. März 2023
DVFA-Monatsfrage: ChatGPT als Unterstützung für Finanzanalyse und Investmentstrategien. finanznachrichten.de, 14. März 2023
DVFA-Monatsfrage: ChatGPT als Unterstützung für Finanzanalyse und Investmentstrategien. bondguide.de, 14. März 2023
Monatsfrage: ChatGPT als Unterstützung bei Investitionsstrategien. dfpa.info, 14. März 2023
Auf Vorschlag der Regierungskommission hat der Bundesminister der Justiz mit Wirkung zum 1. März zwei neue Mitglieder in die Kodexkommission berufen: Dr. Sebastian Schulte, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG und Ingo Speich, Leiter der Abteilung „Nachhaltigkeit & Corporate Governance“ bei der Deka Investment GmbH. (...)
Mit Ingo Speich kommt ein erfahrener Experte für die Themen Nachhaltigkeit und Corporate Governance in die Kodexkommission. Speich beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit diesen Themen und leitete bereits bei der Union Investment Privatfonds GmbH mehrere Jahre das Team „Nachhaltigkeit und Engagement“ im Portfoliomanagement. (Quelle: Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex)
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA-Mitglieder
23. März 2023, 12:00 Uhr, Onliner
Referent: Ingo R. Mainert, Investmentanalyst (DVFA), Managing Director, CIO Multi Asset Europe, Allianz Global Investors GmbH & stellvertretender DVFA-Vorstandsvorsitzender
Noch im letzten Herbst schien eine globale Rezession unvermeidlich. In den letzten Wochen hat sich die konjunkturelle Stimmungslage deutlich aufgehellt. Fällt der Konjunktureinbruch diesmal aus oder ist die Rezession nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben?
Beim Blick auf den weiteren Verlauf des Jahres 2023 ging Ingo Mainert insbesondere auf die folgenden Fragen ein:
- Warum sind die Arbeitsmärkte so stark?
- Bleibt uns die Inflation erhalten?
- Wie werden die Notenbanken weiter agieren?
- Wie reagieren die Finanzmärkte?
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
Die DVFA beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Governance und Sustainability, in unseren Fachausschüssen arbeiten Praktiker und Wissenschaftler eng zusammen. Um den Austausch zwischen Theorie und Praxis weiter zu fördern, würden wir Sie gerne um Unterstützung eines Forschungsprojekts der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bitten. Das Forschungsprojekt wird vom Lehrstuhl für Corporate Governance und Wirtschaftsprüfung (Prof. Dr. Christopher Koch) durchgeführt.
Wer wird für das Forschungsprojekt gesucht?
Gesucht werden Mitarbeitende institutioneller Investoren (u. a. Asset Manager, Banken und Versicherungen), die Gelder von Dritten in Aktien- oder Mischfonds verwalten (OGAW). Geeignete Teilnehmende am Forschungsprojekt wären z. B. Leitende der Abteilungen ESG, Corporate Governance oder Stewardship, Fondsmanager und Portfolioanalysten. Bei den verwalteten Fonds kann es sich sowohl um Spezial- als auch Publikumsfonds handeln.
Um was geht es in dem Forschungsprojekt?
Für das Forschungsprojekt werden Expertengespräche mit Vertretern institutioneller Investoren geführt. Bei den Gesprächen wird es um persönliche Einschätzungen und Erfahrungen hinsichtlich der unternehmerischen Nachhaltigkeit (Corporate Sustainability/ESG) bei Portfolio-Unternehmen gehen. Die Auswertung der Daten erfolgt streng anonymisiert und datenschutzkonform. Eine nähere Beschreibung des Forschungsprojekts können Sie hier abrufen.
Welche Vorteile bringt die Teilnahme für Sie?
Durch die Teilnahme an dem Forschungsprojekt sichern Sie sich einen unmittelbaren Zugriff auf die Ergebnisse der Studie, die ein aktuelles Stimmungsbild hinsichtlich der unternehmerischen Nachhaltigkeit in der (deutschen) Investmentbranche aufzeigen wird.
Wie melden Sie sich an?
Bitte senden Sie uns bis Freitag, 10. März 2023 eine E-Mail an anmeldung@dvfa.org um uns Ihr Interesse zur Teilnahme an der Studie mitzuteilen. Die verantwortlichen Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz werden sich im Anschluss bei Ihnen persönlich melden, um einen Interviewtermin zu vereinbaren. Mit der Bestätigung der Teilnahme stimmen Sie der Weitergabe Ihrer Kontaktdaten an die Wissenschaftler zu.
Der DVFA-Fachausschuss Governance & Stewardship hat am 20. Februar 2023 eine Kommentierung zum Vorschlag der EU Kommission für eine Richtlinie zur Einführung von Mehrstimmrechtsstrukturen an das Bundesministerium der Justiz übermittelt.
In der DVFA-Monatsfrage Februar wurden die Investment Professionals nach den Implikationen von hoher Inflation und Zinswende für die Immobilienallokation von Pensionskassen und anderen Multi-Asset-Investoren befragt. Nach Jahren eines sehr guten konjunkturellen Verlaufs im Immobiliensektor hat die Branche massiv mit den Auswirkungen des Zinsanstiegs zu kämpfen. Die Umfrageergebnisse bestätigen erste sichtbare Anzeichen in Bezug auf deutliche Preiskorrekturen, deuten jedoch auch auf weitere strukturelle Anpassungen hin.
„Im Umfeld sinkender Renditeerwartungen für den Immobiliensektor erwarten unsere Mitglieder tendenziell eine Reduktion der Immobilienquote in den Portfolios von Multi-Asset-Investoren“, kommentiert Thorsten Müller, DVFA-Vorstandsvorsitzender und Mitglied der DVFA-Kommission Immobilien.
„Die Einschätzung bzgl. der Immobilienaktien überrascht mich – hier hätte ich ein klareres Signal erwartet, dass „das Schlimmste“ bereits überstanden ist. Auch eine signifikante Anpassung der Immobilienquoten nach unten könnte den Markt neben den aktuellen Zinseffekten auf Preise zusätzlich belasten“, kommentiert Prof. Dr. Sven Bienert MRICS REV, Universität Regensburg und Mitglied der DVFA-Kommission Immobilien.
Sinkende Immobilienpreise werden erwartet – Korrektur sollte 2023 10 % nicht übersteigen
Für das Jahr 2023 erwarten 71 % der Teilnehmer über alle Segmente und Regionen betrachtet sinkende Preise. Überwiegend sollten die Korrekturen im Preisband von minus 5 bis 10 % notieren – nur jeder zehnte Teilnehmer der Umfrage erwartet stärkere Einschnitte von über 10 %. Die Ergebnisse decken sich somit mit anderen Studien und auch dem aktuell bereits beobachtbaren Markttrend. Der Umfang wäre somit „verdaubar“; Horrorszenarien, wie von einigen Markt-Auguren prophezeit, sind aus Sicht der DVFA Investment Professionals eher nicht zu erwarten.
Attraktivität sinkt im komparativen Vergleich – Rückläufige Immobilienquoten erwartet
Während der letzten 10 Jahre stieg im Durchschnitt die gesamte Immobilienquote (direkt und indirekt gehalten) von Anlegern, die in diverse Anlageklassen investieren – auf über 12 % bis Ende 2021. Gefragt wurde nach der künftigen Entwicklung der aktiven Allokation (prozentualer Immobilienanteil am Gesamtvolumen der Anlagen bzw. Immobilienquote) von Multi-Asset-Investoren in Immobilien in Deutschland. Die Frage bezog sich zum einen auf eine Schätzung für 2023 und zum anderen auf eine mittelfristige Perspektive über mehrere Jahre.
Für 2023 erwarten fast 50 %, dass die Quote maximal gleichbleibt (27 %) oder bereits sinkt (20%). Was die mittelfristige Perspektive betrifft, so glaubt sogar jeder vierte Befragte (25 %) an eine sinkende und nur 21 % an eine stabil bleibende Quote. Eine Steigerung der Immobilienallokation in 2023 oder mittelfristig erwartet nur ein verschwindend kleiner Teil.
Steigende Yields, sinkende Kaufpreise und nachlassende Total Returns bei Immobilienanlagen
Die Ergebnisse sind im aktuellen Marktumfeld nachvollziehbar. Anleihen und andere Anlageklassen gewinnen an komparativer Attraktivität gegenüber Immobilien. Sinkende Immobilienbewertungen reduzieren das Fondsvermögen und das steigende Zinsniveau erschwert die Finanzierung. Anschlussfinanzierungen werden teurer und erfordern auch teilweise Nachschüsse aufgrund steigender Anforderungen an die Eigenkapitalquote (sinkende LTVs). Entsprechend erwarten fast 3/4 aller Befragten (73 %), dass die Gesamtrendite (in Form des Total-Return aus Wertänderungs- und Cashflow-Rendite) von Immobilienanlagen dieses Jahr im Vergleich zu allen anderen Anlageklassen unterdurchschnittlich sein wird.
Letztlich werden die bisher als Kapitalquellen bzw. direkt als Käufer auftretenden Pensionskassen bzw. andere Multi-Asset-Investoren vermehrt auf die Verkäuferseite wechseln und dem Markt so Liquidität entziehen – mit entsprechenden Auswirkungen für die Immobilienbranche. Einzelne Fonds berichten bereits über rückläufige Kapitalzusagen im Vergleich zum Vorjahr. Ob es lediglich bei Zurückhaltung im Neugeschäft bleibt oder im Jahresverlauf auch Kapitalrückgaben einsetzen werden, bleibt hingegen abzuwarten, ergänzt Sven Bienert.
Ausblick bei Immobilienaktien weiter unsicher
Bei den deutschen Immobilienaktien bleibt die Situation auch 2023 weiter unübersichtlich; das urteilt beinahe die Hälfte der Teilnehmenden (46 %). 25 % schätzen, dass die Bodenbildung bereits durchlaufen ist, ein knappes Drittel (29 %) und damit sogar etwas mehr, erwartet die Talsohle jedoch erst im laufenden Jahr.
Trotz der bereits massiven Preiskorrekturen bei Immobilienaktien von teilweise über minus 50 % im vergangenen Jahr und dem allgemeinen Vorlauf im Vergleich zur Marktentwicklung bei Direktinvestments: ein klares Signal für einen Einstieg wird hier scheinbar noch nicht gesehen! Während der Mietmarkt durch Zuzug und Indexierungen gestützt wird, sind die Auswirkungen von rezessiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, hoher Inflation, steigenden Zinsen und möglicher Druck auf das Preisniveau der Immobilienbestände weiterhin Unsicherheitsfaktoren.
Eigenwahrnehmung des deutschen Immobilienstandortes “neutral“
Im europäischen und internationalen Vergleich stuft die Mehrheit der ausschließlich inländischen Umfrageteilnehmer (63 %) den Immobilienstandort Deutschland dennoch als „neutral“ ein - 23 % der Befragten beurteilen diesen gar als überdurchschnittlich attraktiv. Diese Wahrnehmung des eigenen Marktes steht im Gegensatz zur aktuellen Außenwahrnehmung: in Studien von RICS zum Sentiment wird Deutschland im europäischen Kontext bspw. unterdurchschnittlich beurteilt.
Inflationssicherung schafft keinen Ausgleich für Zinsanstieg
Die Zinsentwicklung belastet Immobilien im Vergleich zu anderen Anlageklassen überproportional negativ, sagen 70 % der DVFA Investment Professionals. Überraschend: nur 5 % meinen, dass keine Belastung zu erwarten ist, weil der Zinsanstieg bei gleichzeitig hoher Inflation durch Indexanpassungen positiv für Immobilien sei. Das Votum ist somit eindeutig: das Argument, die Inflation würde letztlich über die indexgesicherten Mieten den Wertausgleich bewirken, ist aus Sicht der Teilnehmer kritisch zu hinterfragen. Zu gravierend sind die negativen Implikationen des raschen und deutlichen Zinsanstiegs.
Mehrheit sieht Zielallokation kleiner gleich 10 % aller Anlagen
Immobilien – der „safe haven“ defensiver Anleger wie beispielsweise Pensionskassen? 2/3 der Befragten empfiehlt hier eine Gesamtallokation (Direktanlage, Immobilien-Depot und indirekte Immobilienanlagen) von bis zu 10 % (50 % empfahlen 5-10 %, sowie 18 % nur 0-5 %). Immerhin 1/3 empfiehlt auch weiterhin eine Quote von über 10 %.
Presse
DVFA: Investment Professionals erwarten neben deutlichen Preiskorrekturen auch sinkende Immobilienquote von Multi-Asset-Managern. gentdwell.de, 15. Februar 2023
Talsohle bei Immobilienaktien noch nicht erreicht. portfolio-institutionell.de, 15. Februar 2023
Investment Professionals erwarten tiefere Immobilienpreise und -Quoten. institutional-money.com, 15. Februar 2023
Deutliche Preiskorrekturen und sinkende Immobilienquote erwartet. deal-magazin.com, 14. Februar 2023
DVFA-Monatsfrage: Investment Professionals erwarten sinkende Immobilienquote von Multi-Asset-Managern. dfpa.info, 14. Februar 2023
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA-Mitglieder
24. Februar 2023, 12:00 Uhr, Onliner
Referenten:
Prof. Dr. Christina E. Bannier, Justus-Liebig-Universität Gießen, Leiterin Sustainable Governance Lab, DVFA-Vorstandsmitglied, Mitglied DVFA-Fachausschuss Governance & Stewardship
Hendrik Schmidt, CESGA, DWS Investment GmbH, Senior Investment Stewardship Specialist, Corporate Governance Center, Mitglied DVFA-Fachausschuss Governance & Stewardship, Leiter Fachbeirat DVFA Scorecard for Corporate Governance
Die DVFA Scorecard for Corporate Governance ist ein Instrument, mit dem sich Investment Professionals ein gutes Bild über die Corporate Governance Performance eines Unternehmens verschaffen und es mit anderen vergleichen können. Die Scorecard basiert dabei nicht nur auf dem Deutschen Corporate Governance Kodex, sondern berücksichtigt auch internationale Standards. 2022 wurden zum ersten Mal nicht nur die Unternehmen von DAX und MDAX analysiert, sondern erstmalig auch die des SDAX.
Insgesamt zeigt die Auswertung 2022, dass nur 13 DAX-Unternehmen (35 %) und lediglich 1 MDAX-Unternehmen eine hervorragende oder sehr gute Governance-Qualität aufweisen. Diese Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Im SDAX findet sich kein Unternehmen in der „sehr guten“ Qualitäts-Kategorie.
Prof. Christina Bannier und Hendrik Schmidt stellten die DVFA Scorecard for Corporate Governance vor, diskutierten die Ergebnisse der aktuellen Auswertung, gingen auf Besonderheiten ein und beantworteten Fragen.
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
Neben der nachhaltigen Transformation habe auch die Digitalisierung Einfluss auf das Berufsbild der Investment Professionals – also jener Gruppe, als deren Vertretung sich die DVFA versteht. Der Investment Professional ist schon lange nicht mehr auf Analysten und schon gar nicht auf Aktienanalysten eingegrenzt.
Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.
"ChatGPT – Disruption oder Hype für den Kapitalmarkt?"
Christoph Schlienkamp hat den Chatbot auf seine Einsatztauglichkeit als Portfoliomanager getestet.
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA-Mitglieder
27. Januar 2023, 12:00 Uhr, Onliner
Referenten: Michael Diegelmann, Vorstand bei cometis AG sowie Christoph Schlienkamp, Investment Analyst (DVFA), Portfoliomanager bei GS&P Kapitalanlagegesellschaft und stellvertretender Vorsitzender des DVFA e. V.
Heutzutage erwartet man von Unternehmen nachhaltiges Wirtschaften. Der transparenten Kommunikation darüber kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Frameworks, Standards, Investoren, Ratingagenturen und zunehmend auch die Gesetzgeber fordern von Unternehmen weltweit, über eine Vielzahl von Kriterien aus dem ESG-Bereich zu berichten. Cometis, Co-Initiator des Global ESG Monitor, hat den Status quo der ESG-Berichterstattung der größten börsennotierten Unternehmen aus den wirtschaftsstärksten Regionen der Welt erforscht.
Michael Diegelmann und Christoph Schlienkamp diskutierten die Ergebnisse des Global ESG Monitor 2022 und gaben einen tiefen Einblick in die nichtfinanzielle Berichtspraxis der DAX-Unternehmen. Dabei erfuhren die Teilnehmer auch, was andere Unternehmen daraus lernen können.
Download Global ESG Monitor 2022
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
Um die Insolvenz der auf den Bahamas ansässigen Krypto-Währungsbörse FTX ging die aktuelle Monatsfrage der DVFA. Auch andere Krypto-Börsen wie Cronos – aber auch die meisten Kryptowährungen – hatten nach der FTX-Insolvenz deutlich an Wert verloren.
Peter Thilo Hasler, Vorstand bei der DVFA, fasst zusammen: „Die Insolvenz von FTX hat das Vertrauen in die Krypto-Branche nicht unbedingt befördert. Doch bei der Diversifikation der Portefeuilles spielen Digital Assets ohnehin keine große Rolle. Eine solche wollen die DVFA Investment Professionals für die Zukunft aber auch nicht ausschließen“.
Geringe Ansteckungseffekte für andere Segmente des Kapitalmarktes
Die große Mehrheit von 70 % der befragten DVFA Investment Professionals glaubt, dass sich die Auswirkungen der Insolvenz von FTX auf die Krypto-Märkte beschränken werden und Übersprungeffekte auf andere Assetklassen nicht zu erwarten sind. Aufgrund des isolierten Charakters dieser Assetklasse könnten Krypto-Börsen und -Währungen aber weiter unter Druck bleiben.
Ohne jegliche Folgen sehen 13 % der Befragten die FTX-Insolvenz. Ihrer Ansicht nach beschreibt die Insolvenz von FTX ein hausgemachtes Problem des Unternehmens, Ansteckungseffekte für andere Segmente des Kapitalmarktes erwarten sie nicht.
Etwas mehr Befragte (17 %) halten eine Ansteckung für möglich. Einen Einfluss auf klassische Wertpapierbörsen und selbst die Auslösung einer Wirtschaftskrise wollen sie nicht ausschließen, schließlich war die FTX die drittgrößte Krypto-Börse der Welt.
Große Mehrheit von Insolvenz nicht überrascht
Ob eine Insolvenz absehbar hätte sein können, lautete die nächste Frage. Hierbei waren Mehrfachantworten möglich. Dass die große Anzahl von komplexen und intransparenten Transaktionen mit verbundenen Parteien ein Zeichen für die Insolvenz hätte sein können, denken 82 % der Befragten.
Für außergewöhnlich halten es 12 % der Befragten, dass FTX zwei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften beschäftigte.
16 % vertreten dagegen die Ansicht, dass die Insolvenz nicht vorhersehbar war, auch wenn in verschiedenen Medien schon Wochen vor der eigentlichen Nachricht über Liquiditätsprobleme diskutiert worden war.
Kryptowährungen zur Diversifikation wenig geeignet
Die dritte Frage befasste sich mit der Investierbarkeit von Kryptowährungen. 43 % der Investment Professionals stufen Kryptowährungen mangels eines inneren Wertes grundsätzlich als nicht-investierbare Assetklasse ein.
38 % der Befragten würden zwar derzeit nicht in Kryptowährungen investieren, schließen dies aber für die Zukunft nicht aus. Bevor sie ihre Portfolios jedoch entsprechend diversifizieren, würden sie die weitere Entwicklung abwarten.
Eine andere Auffassung vertreten jene 19 % der Befragten, die Kryptowährungen auf jeden Fall als Bestandteil eines diversifizierten Multi-Asset-Depots einstufen, weil diese geringe Korrelationskoeffizienten zu anderen Assetklassen aufweisen.
Keine deutliche Erholung des Bitcoins in der nahen Zukunft erwartet
Die wohl populärste Kryptowährung der Welt, der Bitcoin, notiert aktuell 75 % unter ihrem Höchstkurs. Gefragt nach der erwarteten Kursentwicklung in den kommenden zwölf Monaten sehen 47 % der Befragten den Bitcoin auf dem aktuellen Kursniveau als fair bewertet. Sie begründen dies insbesondere damit, dass Kryptowährungen zwar den einen oder anderen Use Case haben, es jedoch noch Jahre dauern würde, bis sich diese etablieren.
40 % der Befragten sehen keine Anwendungsmöglichkeiten für Kryptowährungen. Sie halten den Hype um Bitcoins für übertrieben.
Eine Minderheit von 13 % glaubt dagegen, dass Kryptowährungen eine Zukunft haben, weil Fiat Money langfristig infolge verhaltensökonomischer Defizite der politischen Entscheidungsträger immer weniger wert sein wird. Aus ihrer Sicht werden Bitcoins mittelfristig zu alten Höchstständen zurückkehren.
Presse
Monatsumfrage: FTX–Insolvenz hat Vertrauen in die Krypto-Börsen erschüttert. dfpa.info, 14. Dezember 2022
DVFA Monatsfrage zur FTX-Insolvenz und die Reaktion auf den Kapitalmärkten. frankfurt-main-finance.com, 14. Dezember 2022
DVFA: FTX–Insolvenz hat Vertrauen in die Krypto-Börsen erschüttert. institutional-money.com, 13. Dezember 2022
DVFA-Monatsfrage zum Thema Kryptos und FTX-Insolvenz. bondguide.de, 13. Dezember 2022
DVFA-Monatsfrage zum Thema Kryptos und FTX-Insolvenz. finanznachrichten.de, 13. Dezember 2022
Die DVFA Scorecard for Corporate Governance bewertet seit 2016 jährlich die Governance-Qualität der DAX-Unternehmen. Seit 2019 werden auch die im MDAX gelisteten Unternehmen analysiert. In der Auswertung 2022 werden erstmals auch die SDAX-Unternehmen vollständig berücksichtigt. Eingang in die diesjährige Auswertung haben alle Unternehmen gefunden, die zum 31. August 2022 einem der drei Indizes angehörten. Ausländische Gesellschaften werden dabei nicht in die Analyse einbezogen, da sie keine Entsprechenserklärung abgeben müssen. Insgesamt erfasst die DVFA Scorecard-Auswertung 2022 somit 37 DAX-Unternehmen, 46 MDAX-Unternehmen und 64 SDAX-Gesellschaften.
Die Auswertung der DVFA Scorecard for Corporate Governance basiert auf öffentlich verfügbaren Informationen, auf die über die Internetseiten der Unternehmen sowie im Rahmen von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten zugegriffen werden kann. Die Unternehmen erhalten im Verlauf des Auswertungsprozesses die Möglichkeit, die sachliche Richtigkeit der Analyse zu überprüfen. In der Auswertung 2022 nutzten 29 DAX-Unternehmen, 27 MDAX-Unternehmen und 23 SDAX-Unternehmen diese Chance. Die über die letzten Jahre hinweg kontinuierlich angestiegenen Rückmeldequoten verdeutlichen die zunehmende Relevanz der DVFA Scorecard for Corporate Governance für die bewerteten Gesellschaften.
Vollständige Pressemitteilung
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA-Mitglieder
16. Dezember 2022, 12:00 Uhr, Onliner
Referent: Ingo R. Mainert, Managing Director, CIO Multi Asset Europe, Allianz Global Investors GmbH & stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DVFA e. V.
Unsere Reihe DVFA Insights haben wir im Dezember beendet, wie wir sie im Januar begonnen haben, – mit einem Ausblick auf die Konjunktur und die Kapitalmärkte.
Auch unter Berücksichtigung der Auswertungen zu den DVFA Monatsfragen Oktober und November beleuchtete Ingo R. Mainert beim Ausblick auf 2023 insbesondere folgende Fragen:
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
08. Dezember 2022 | 11:00 - 15:00 Uhr, VuV, Frankfurt am Main & Online
Bei der DVFA Konferenz Governance & Sustainability erhielten Sie exklusive Einblicke in die Auswertung der DVFA Scorecard for Corporate Governance, die für das Jahr 2022 am Tag der Konferenz veröffentlicht wurde. Neu in diesem Jahr ist die erstmalige Auswertung der Unternehmen des SDAX. Unsere Speaker und Panelisten Melanie Kreis, Margret Suckale, Dennis Weber, Martin Kaspar, Alexander Bassen, Matthias Kopp und andere diskutierten über Corporate Governance, Engagement und Impact.
Zur DVFA Konferenz Governance & Sustainability
Corporate Governance ist alles andere als „Gedöns“. Börsen-Zeitung, 09. Dezember 2022 (kostenpflichtiger Content)
DVFA bewertet Corporate Governance in Dax & Co. Börsen-Zeitung, 01. Dezember 2022
Mit „DVFA – kurz nachgefragt“ greifen wir unregelmäßig und anlassbezogen Themen auf, um ein Meinungsbild unserer Mitglieder zu erhalten. „Kurz nachgefragt“ nennen wir das Format, weil wir nur eine Frage zu einem aktuellen Thema rund um die Finanzbranche stellen.
„DVFA – kurz nachgefragt“ griff die Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises an Ben Bernanke auf. Wir fragten unsere Mitglieder: Wie beurteilen Sie die diesjährige „Preisvergabe der schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften zum Andenken an Alfred Nobel (Wirtschaftsnobelpreis)“ für den ehemaligen US-Notenbankchef Ben Bernanke?
Hier das Ergebnis: Die Mehrheit hatte keine deutliche Meinung zu dem Thema.
Quelle: DVFA e. V.
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA-Mitglieder
18. November 2022, 12:00 Uhr, Onliner
Referenten: Dr. Alexander Juschus, Geschäftsführer bei StePs – Stewardship Professionals e. V. und Mitglied der DVFA Kommission Governance & Sustainability; Emily Christiansen, Partnerin bei KTMC Kessler Topaz Meltzer Check LLP; Christoph Schlienkamp, Portfoliomanager bei GS&P Kapitalanlagegesellschaft und stellvertretender Vorsitzender des DVFA e. V.
Investoren haben eine Vielzahl von Möglichkeiten, das Handeln von Portfoliounternehmen zu beeinflussen. Eines der verfügbaren Instrumente im Stewardship-Instrumentarium der Anleger sind Aktionärsklagen. Diese sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Eskalationsprozesses von Investor Stewardship, auch die Leitlinien der DVFA fordern dies explizit ein. Aus gutem Grund lassen sich doch oftmals, mithilfe eines informierten Herangehens an die Thematik, berechtigte Ansprüche in Vergleichs- oder Kompensationszahlungen umwandeln.
Wie viele andere Bereiche, so sind auch Securities Litigation verschiedenen Trends und Entwicklungen unterworfen. Neben der Relevanz für Investmentfonds haben wir diese beleuchtet.
Unser Gast bei den DVFA Insights war Dr. Alexander Juschus, in einem Impulsvortrag brachte er das Thema Aktionärsklagen nahe. Im Anschluss vertiefte Christoph Schlienkamp den Gegenstand mit ihm und Emily Christiansen in einem Interview.
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA-Mitglieder 2 Credit Points.
"Nach der Pandemie ist alles anders!" – Aktuelle Themen im Asset Management
15. November 2022, 16:30 – 18:00 Uhr, Onliner – kostenfrei
Zum Jahresende sind die DVFA Investment Professionals traditionell eingeladen, ihre Einschätzung zu zentralen Kapitalmarktindikatoren abzugeben. Bundesanleihen, DAX, Dollar und Gold – wo stehen diese Einflussgrößen zum Jahresende 2023? Was sind die persönlichen Einschätzungen und Prognosen? Welche Unsicherheiten befürchten sie? Börsen 2023 - was ist zu erwarten?
„Insgesamt ein gedämpft-konstruktiver Ausblick in einem von G2R – Geo-Ökonomie, Geldpolitik und Rezession – geprägten Kapitalmarktumfeld“, so das Fazit von Ingo R. Mainert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DVFA.
10-jährige Bundesanleihen – eher höhere Zinsen erwartet
53 % der Umfrageteilnehmer sehen die Bundrendite Ende 2023 über 2,5 %.
Quelle: DVFA e. V.
Einschätzung des DAX: Überschaubare Erwartungen
35 % sehen den deutschen Leitindex zum Jahresende 2023 zwischen 13.000 und 14.000 Punkten. Dass der Dax das kommende Jahr unter 13.000 Punkten schließt halten 41 % für realistisch, über 14.000 Punkten sehen den DAX immerhin 24 %.
Quelle: DVFA e. V.
Presse
Kutzers Zwischenruf: Jahresprognosen 2023 sind „gedämpft-konstruktiv“. onvista.de, 08. November 2022.
DVFA Monatsfrage: DVFA Investment Professionals für 2023 gedämpft-konstruktiv. frankfurt-main-finance.com, 08. November 2022
Dax, Zins, Dollar, Gold: Womit Investmentprofis im Jahr 2023 rechnen. fondsprofessionell.de, 11. November 2022
ESG & Real Estate Financial Performance – Wie Nachhaltigkeit, Klimarisiken und Co. auf finanzielle Kennzahlen einwirken
08. November 2022, 09:30 - 18:00 Uhr, VuV, Frankfurt am Main & Online
Nachhaltigkeit ist den Kinderschuhen entwachsen und heißt nun ESG (Environmental Social Governance). Während vor nicht allzu langer Zeit noch einige wenige Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte auf freiwilliger Basis erstellten, rangiert das Thema ESG heutzutage unter den Top-3-Prioritäten der Vorstandsetagen. Nachhaltigkeit, Klimarisiken und Co. sind im Kerngeschäft angekommen und beeinflussen in zunehmendem Maße die finanzielle Performance von Immobilienunternehmen. Klar ist, dass rein qualitative Feststellungen und bunte Bilder nicht mehr ausreichen. Steigende Anforderungen der freiwilligen Brancheninitiativen, stetig ambitioniertere Regulierung und sich allgemein wandelnde Markterwartungen sind zentrale Treiber für mehr Klimaschutz sowie -anpassung. Sie führen dazu, dass Investoren vermehrt Klimarisiken proaktiv in ihre Investmentprozesse und das Risikomanagement einbeziehen. Dennoch hat die Immobilienbranche noch ein Übersetzungsproblem, wenn es um den konkreten finanziellen Impact geht. Wir gingen in der Veranstaltung im Detail auf genau diese Wirkungsketten ein und erläutern wie ESG die Immobilienwerte und sonstigen finanziellen Kennzahlen verändert.
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA Mitglieder
21. Oktober 2022, 12:00 Uhr, Onliner
Referent: Dr. Holger Bahr, CEFA, DekaBank, Leiter Volkswirtschaft
Am 8. November stehen in den USA die Zwischenwahlen an. Üblicherweise gelten sie als Abstimmung über die bisherige Arbeit des amtierenden Präsidenten und seiner Partei. Dr. Holger Bahr, Leiter Volkswirtschaft bei der Deka Bank, beleuchtete die aktuelle politische Lage im Vorfeld der Midterms.
Demokraten und Republikaner stehen sich nach wie vor unversöhnlich gegenüber und es stellt sich die Frage: Werden die Zwischenwahlen etwa ein Non-Event werden?
Die Kongresswahlen geben wohl noch keinen Fingerzeig für die Präsidentschaftswahl 2024, die Republikaner haben in den Umfragen eingebüßt und es muss erst noch das Kandidatenrennen abgewartet werden.
Unabhängig davon hat das Land genügend Herausforderungen zu stemmen, die bei politischem Stillstand nur schwer bewältigt werden können.
Kontakt: info@dvfa.org
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Asset Management und die neue Welt(un)ordnung
20. Oktober 2022, 09:45 – 17:00 Uhr, Flemings Selection Hotel Frankfurt-City & Online
Corona-Pandemie, Klimakatastrophen, Krieg in der Ukraine, stark gestiegene Inflation – stehen wir vor einer neuen Welt(un)ordnung? Diese und viele weitere Fragen diskutierten wir mit Ihnen und unseren Referenten, unter anderem mit Herrn Prof. Röller, bis 2021 wirtschaftspolitischer Berater von Angela Merkel und Leiter der Wirtschafts- und Finanzabteilung im Bundeskanzleramt.
Zum 11. DVFA Asset Management Forum
Presse:
Strukturumbruch treibt Asset Manager um. portfolio-institutionell.de, 21. Oktober 2022
Spät, aber nun endlich doch. Die EZB weicht mit den kürzlich erfolgten Zinserhöhungen von dem noch Ende letzten Jahres kommunizierten Kurs (Forward Guidance) ab. In der DVFA Monatsfrage Oktober wurden die Investment Professionals nach ihrer Einschätzung bezüglich der weiteren Vorgehensweise der EZB gefragt. Außerdem wollte der Berufsverband von seinen Mitgliedern wissen, welche Erfolgsaussichten den Handlungen der Zentralbank mit Blick auf die Preisstabilität eingeräumt werden.
„Für einen Großteil der DVFA Investment Professionals war es höchste Zeit, dass sich die EZB bewegt und den Leitzins anhebt. Zudem fordert eine deutliche Mehrheit additiv eine Bilanzverkürzung der Notenbank, um die Inflation zu bremsen“, fasst Ingo Mainert, stellvertretender DVFA-Vorstandsvorsitzender, die Ergebnisse zusammen.
Neutraler Leitzins wird bei 2 bis 3 % gesehen
Gefragt nach der Höhe des sogenannten „neutralen Leitzinses“ – desjenigen Zinsniveaus also, bei dem die Euroland-Wirtschaft weder stimuliert noch gebremst wird – schätzt ihn annähernd die Hälfte (47 %) der Befragten bei 2 bis 3 Prozent. 28 % sehen ihn über 3 und 23 % zwischen 1 und 2 Prozent.
Terminal Rate muss über dem neutralen Leitzins liegen
Die Terminal Rate – der Zinshöhepunkt in einem geldpolitischen Zyklus – muss nach Meinung der überwiegenden Mehrheit der DVFA Investment Professionals diesmal über (53 %) oder sogar deutlich über (18 %) dem neutralen Zins liegen. 25 % sehen sie auf der Höhe des neutralen Zinses.
Quantitative Tightening wird gefordert
Quantitative Tightening oder Quantitative Straffung ist ein geldpolitisches Instrument der Zentralbanken. Dabei verkürzt die Notenbank die eigene Bilanz und verringert so die Liquidität in der Wirtschaft.
Auf die Frage, ob die Europäische Zentralbank ähnlich wie Fed und BoE dieses Instrument einsetzen solle, stimmt die überwältigende Mehrheit (63 %) mit ja. 16 % sagen nein und 21 % wollen sich bei dieser Frage nicht festlegen.
Wann wird die EZB ihren restriktiven Kurs wohl beenden? Die relative Mehrheit von 43 % meint, dass man das heute nicht sagen kann. 21 % glauben, dass dies im kommenden Sommer der Fall sein wird, 23 % vermuten im Winterhalbjahr 2023/24 und 13 % im Jahresverlauf 2024.
Nachhaltige Preisstabilität um 2 % bis 2025? „Klares“ Jein.
Uneins sind sich die DVFA Investment Professionals bei der Frage, ob wir in Euroland bis 2025 wieder eine nachhaltige Preisstabilität um 2 % haben werden können. 32 % sagen ja, 33 % nein und 35 % geben an, eine Vorhersage hierüber ließe sich heute noch nicht machen.
Welcher Leitzins würde die Inflation wieder in den Zielbereich bringen? Bei dieser Frage konnten die Antworten frei gewählt werden. 52 % halten einen Leitzins von 4 % und mehr für notwendig. Der Bereich der genannten Spitzenwerte ging von 7 bis 10 %.
Vorausschauende Geldpolitik vermisst
Die letzte Frage zielte auf die eigentlich gut untersuchten Wirkungsverzögerungen der Geldpolitik. Wird dieser Sachverhalt von Seiten der EZB richtig eingeschätzt? 73 % beantworten diese Frage mit nein.
„Ein aktuell wenig diskutiertes Thema sind die klassischen Verzögerungseffekte der Geldpolitik. Grundsätzlich wirken die Instrumente erst vier bis sechs Quartale später“, so Mainert, „was übrigens in den 1970er Jahren zu dem Einsatz von Zwischenzielen wie Geldmengen geführt hat“. Das Inflation Targeting der letzten Jahre beinhaltet ein permanentes Hinterherlaufen und damit eine grundsätzlich höhere Volatilität bei Wirtschafts- und Marktvariablen. „Geldpolitik muss vorausschauend agieren – das war in der mittleren Vergangenheit immer weniger der Fall gewesen“, konstatiert DVFA-Vorstand Ingo Mainert abschließend.
Presse
DVFA Monatsfrage: "EZB - und sie bewegt sich doch", dfpa.info, 12. Oktober 2022
Was Investment Professionals von der EZB-Politik erwarten. institutional-money.com, 11. Oktober 2022
DVFA-Monatsfrage. In der DVFA Monatsfrage Oktober wurden die Investment Professionals nach ihrer Einschätzung bezüglich der weiteren Vorgehensweise der EZB gefragt. frankfurt-main-finance.com, 11. Oktober 2022
Monatsfrage der DVFA: Wie weit bewegt sich die EZB? bondguide.de, 11. Oktober 2022
EZB – und sie bewegt sich doch. deal-magazin.com, 11. Oktober 2022
Monatsfrage der DVFA: Wie weit bewegt sich die EZB? finanznachrichten.de, 11. Oktober 2022
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA Mitglieder
23. September 2022 | 12:00 Uhr | Onliner
Referent: Dr. Felix Germann | McKinsey & Company, Inc., Partner
Nach der Sommerpause sind wir zurück mit einer neuen Ausgabe der DVFA Insights und freuen uns, dass wir Dr. Felix Germann von McKinsey als Speaker gewinnen konnten. Sein Thema waren die Ergebnisse der McKinsey Asset Management Survey, die gerade erst veröffentlicht wurden.
Unter anderem ging es um die europäische Asset Management-Industrie, die 2021 mit der höchsten Profitabilität seit 2007 aufwarten konnte. Im laufenden Jahr verzeichnet die Branche allerdings aufgrund makroökonomischer Unsicherheit und regionaler Krisen eine signifikante Änderung des „Spielfelds“.
Herr Germann beleuchtete in seinem Vortrag aktuelle Trends und Dynamiken und arbeitete heraus, wie Asset Manager unterschiedliche Werttreiber nutzen können, um ihre finanzielle Performance zu maximieren.
Kontakt: info@dvfa.org
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Die Einschätzung von Börsengängen und die Kapitalbeschaffung börsennotierter Unternehmen in einem unsicheren Markt- und Gesamtumfeld war Gegenstand der DVFA Monatsfrage September. Nur vereinzelt trauen sich derzeit noch Unternehmen, das Börsenparkett mit einem öffentlichen Angebot zu betreten. Gleichzeitig gibt es immer wieder komplette oder weitgehende Delistings. Damit wird auch das Jahr 2022 nach aktueller Einschätzung in puncto Börsengänge nicht gut abschneiden.
Die Umfrageergebnisse stärken indes die Einschätzung, dass es nicht alleine am schlechten Marktumfeld liegt, sondern auch strukturelle Änderungen nötig sind. „Die klassische Kapitalaufnahme der Unternehmen im deutschen Markt ist zweifellos mit einigen Hürden und Risiken behaftet. Dringend notwendig ist etwa eine regulatorische Entschlackung, um klassische Börsengänge zu erleichtern und nicht mit Formalia zu überfrachten. Zudem scheint es geboten, auch hier durchaus mit Unterstützung des Regulators, Investorengruppen wie Versicherungen wieder verstärkt zu gewinnen“, resümiert Roger Peeters, DVFA Vorstandsmitglied, die Ergebnisse.
Börsengänge kommen wegen Ukrainekonflikt und schwacher Marktlage fast zum Erliegen
Gefragt nach den Ursachen, warum die Zahl der IPOs sinkt, sagen 38 % der Befragten, dass es eine Koinzidenz aus schwacher Marktlage und strukturellen Themen gebe. Entsprechend sei auch nur eine leichte Verbesserung bei der Frequenz der Börsengänge zu erwarten. Der Krieg in der Ukraine habe die Misere zusätzlich verschärft, urteilen 32 %. Der deutsche IPO-Markt sei vorher schon schwierig gewesen und bliebe es wohl auch. 28 % meinen, dass in diesem Umfeld kein Unternehmen ein IPO-Projekt wagen würde. Mit einer Beruhigung der Lage im Osten und einem Aufschwung steigt die Erwartung, dass wieder mehr Unternehmen an den Markt kommen.
Optimismus ist wenig vorhanden: Lediglich 2 % erwarten, dass der nächste IPO-Boom bevorsteht.
Die Gründe für die träge IPO-Entwicklung sind vielfältig
Die DVFA Investment Professionals wurden nach den Ursachen der trägen IPO-Entwicklung befragt, Mehrfachnennungen waren möglich. Die Ergebnisse geben bei den Begründungen ein relativ gleichmäßig verteiltes Bild ab.
Die Investorengruppe der Versicherer spielt eine wichtige Rolle und liegt vorne: Aufgrund zunehmender Regulierung haben sich die Versicherer in den letzten Jahren sukzessive aus dem Aktienmarkt zurückgezogen (Aktienquote aktuell um 5 %, im Jahr 2000 noch über 20 %). Diese Art der Regulierung sollte dringend überprüft werden. Das bestätigt mit 54 % mehr als die Hälfte der Befragten.
48 % halten die Regulatorik für abschreckend. Börsennotierte Unternehmen, besonders aus dem Mittelstand, würden mit umfangreichen Vorschriften, etwa zur Publizität, deutlich über das Nötige hinaus reglementiert. Knapp dahinter rangiert mit 44 % die Einschätzung, dass die risikoaverse deutsche Mentalität das Problem sei.
41 % meinen, die Aufnahme von Eigenkapital lohne nicht, weil die Kredite im Vergleich immer noch zu billig seien. Mit Blick über den großen Teich glaubt exakt ein Drittel, 33 %, dass die Bewertungen z. B. in den USA wesentlich höher als in Deutschland seien und entsprechend wenig reizvoll sei somit ein Listing am deutschen Markt.
Die Rolle alternativer Formen der Kapitalaufnahme – SPACs und ICOs fallen durch
Andere Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung stehen in der Beliebtheitsskala nicht wirklich in der Gunst der DVFA Investment Professionals. Abgefragt wurde die Sicht auf Special Purpose Acquisition Companies (SPACs) und Initial Coin Offerings (ICOs).
„SPACs sind reine Kinder der Hausse, in normalen Märkten investiert kein Anleger in solche Black Boxes“, urteilt die klare Mehrheit von 86 %. Und ebenso kritisch fällt das Bild für ICOs aus: ICOs und Kryptowährungen generell seien moderne Schneeballsysteme und in keiner Form nachhaltig oder zukunftsfähig, meinen immerhin 40 %.
„Als geniales Konzept“ stufen SPACs nur magere 7 % ein. Man trenne auf clevere Weise Kapitalaufnahme und Investition, meinen die so Abstimmenden. Für ICOs erwärmen sich ebenso gerade mal 7 %: sie sehen ICOs als Zukunft, die genauso wie Kryptowährungen das jetzige Geldsystem ablösen werden.
Porsche IPO: Ein möglicher Befreiungsschlag?
Mit Spannung erwartet der Markt den Börsengang von Porsche. Eindeutig ist das Ergebnis der Befragung: Die für das letzte Quartal dieses Jahres geplante Notierung von Porsche wird von den DVFA Investment Professionals durchaus optimistisch gesehen. 53 % sind überzeugt: Der Einfluss von Volkswagen und der begleitenden Banken wird als groß genug gesehen, um diesen Börsengang zum Erfolg zu bringen.
Die kritischen Stimmen bestätigen jedoch die Bedenken. Immerhin 25 % glauben, dass das IPO im aktuellen Umfeld wenig realistisch ist. Er werde ins Jahr 2023 geschoben, eventuell sogar abgesagt. 20 % mutmaßen, dass er stattfindet, jedoch kein großer Erfolg werden wird.
Nur ein kleiner Teil der Befragten wertet Porsche als Eisbrecher, auf den der Markt gewartet hat und nach dem ein kleiner IPO-Boom einsetzt (2 %).
Hinweis: Die Umfrage wurde am 31. August geschlossen, also vor der mittlerweile bekannt gewordenen konkreten IPO-Planung.
Die Zukunft der Kapitalbeschaffung erfordert Entschlackung bei Prospekten, Vorschriften und Vorgaben
Welche Instrumente können dienlich sein, um die Kapitalbeschaffung zu fördern? Gibt es wesentliche Treiber? Mehrfachnennungen waren möglich.
Prospekte, Vorschriften (auch nach dem Börsengang) und Vorgaben müssten deutlich entschlackt werden. Damit werden regulatorische Fragen von 61 % der Teilnehmer als bedeutsam eingestuft. Etwas weniger denken, dass es einen Mentalitätswandel bei allen Beteiligten geben müsse. Firmenlenker sollten risikofreudiger werden und Investoren ebenso (48 %). Den Gesetzgeber in der Pflicht sehen 44 % – die jetzige Regierung hätte im Koalitionsvertrag einige gute Ansätze, die dringend umgesetzt werden müssten. Anlagen in den börsennotierten Mittelstand etwa sollten staatlich gefördert werden.
Am wenigsten Stimmen bekam das Votum für den Einsatz der Investmentbanken mit 29 %: Die (Investment-)Banken müssen mehr tun und stärker beim Mittelstand um diese Form der Kapitalbeschaffung werben.
„Unsere Investment Professionals sehen in SPACS und ICOs keine wirklichen Alternativen, zeigen aber zumindest für den Porsche-Börsengang Zuversicht. Auch wenn dieser nicht den Durchbruch am IPO-Markt bringen wird, so könnte dieser IPO zumindest ein positives Signal setzen“, bemerkt Peeters. Weiterhin ergänzt er: „Die den Deutschen nicht ganz zu Unrecht nachgesagte risikoaverse Haltung dürfte nur schwer zu überwinden sein – sie ist ebenso wie der Ukrainekrieg oder die Politik des billigen Geldes als Ursache nur mittel- bis langfristig zu beeinflussen.“
Presse
DVFA: Regulatorik und Risikoaversion belasten IPO-Umfeld. finanznachrichten.de, 14. September 2022
DVFA: Regulatorik und Risikoaversion belasten IPO-Umfeld. BONDGUIDE, 14. September 2022
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA Mitglieder
15. Juli 2022 | 12:00 Uhr | Onliner
Referent: Referent: Michael Schmidt, CFA, Senior Advisor to the Board bei Lloyd Fonds AG, Vorstandsmitglied des DVFA e.V., Leiter der DVFA Kommission Governance & Stewardship und Mitglied des Sustainable Finance Beirats der Bundesregierung
Ab 2. August 2022 wird die Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen der Kunden in der Vermögensverwaltung und Finanzberatung verpflichtend. Zur Umsetzung dieser Abfrage im Rahmen der Kundenexploration nach MiFID II haben sich verschiedene Ansätze im Markt entwickelt. Ein Standard existiert bislang nicht, wäre jedoch wünschenswert.
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat nun eine entsprechende DIN-Norm zur Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen verabschiedet. Michael Schmidt hat im Arbeitsausschuss, der den Norm-Entwurf entwickelt hat, als Experte mitgearbeitet.
Schmidt berichtete über das ESG-Modul und den Nachhaltigkeitsstandard, der Basis einer ganzheitlichen Finanzberatung sein soll.
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
Thema der DVFA Monatsfrage war die aktuelle geopolitische Lage und was sie nun bedeuten könnte. Die maximal hohe Unsicherheit limitiert allerdings klare Aussagen der deutschen Investment Professionals. Erwartet wird jedoch eine neue multipolare Weltordnung.
Kalter Krieg 2.0 oder Regime radikaler Unsicherheit
Die erste Frage beschäftigte sich mit der Begriffsassoziation zum neuen politischen Regime. Die Umschreibungen „Kalter Krieg 2.0“ und „Regime radikaler Unsicherheit“ lagen hier mit 44 % bzw. 43 % nahezu gleichauf. 13 % entschieden sich für „Postmoderne“.
Handel jetzt ohne Wandel? Bleibt abzuwarten
In der nächsten Frage ging es um die Einschätzung, ob der Politikansatz Wandel durch Handel gescheitert ist. 48 % finden, es sei noch zu früh um das beurteilen zu können. 36 % sehen den Ansatz gescheitert und 16 % geben Wandel durch Handel noch eine Chance, sie antworteten mit nein.
Länge der neuen Phase unklar
Die Epoche, in der wir uns vermutlich gerade befinden, zeitlich abzugrenzen war Frage 3. Die Hälfte der Investment Professionals meint, dass man das heute noch nicht sagen kann. 21 % denken, es wird deutlich länger als 10 Jahre dauern; 17 % halten eine Dekade für realistisch und 12 % glauben an eine kürzere Fristigkeit.
Große Sorge vor einem Zuviel an Staat
Die zunehmende Tendenz zu mehr Staat und Industriepolitik wird sehr kritisch gesehen. In den Kommentaren wird dieser Weg zwar bedauert, aber als wohl alternativlos angesehen, auch aufgrund von Versäumnissen in der Vergangenheit – beispielsweise das rechtzeitige Anpassen der strukturellen Rahmenbedingungen. 58 % der Umfrageteilnehmer betrachten die Situation mit Sorge, 28 % meinen, man müsse die Entwicklung weiter beobachten. 12 % halten die Tendenz für notwendig und gut, keine Meinung zu diesem Thema haben 2 %.
Persönliche Angst vor Krieg und Wohlstandsverlust
In der letzten Frage ging es darum, welche Auswirkungen die Investment Professionals für sich persönlich am stärksten befürchten. Kriegsgefahr antworteten 32 %, Inflation 28 %. Nur 1 % fürchtet eine drohende Arbeitslosigkeit. Wohlstandsverlust war mit 39 % die häufigste Nennung auf die Frage. Es herrscht ein starkes Bewusstsein dafür, dass man sich in der Finanzbranche in einer eher privilegierten Situation befindet. Wohlstandsverlust auf die gesamte Bevölkerung gespiegelt könnte bedeuten, dass es zu einer weiteren gesellschaftlichen Spaltung kommt, der Mittelstand noch stärker belastet wird und die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinanderklafft.
„Am deutlichsten waren die mittelfristigen Sorgen wegen der Renaissance des Staatsinterventionismus und die persönlichen Ängste vor Krieg und Wohlstandsverlust herauszuhören“, fasst der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des DVFA, Ingo R. Mainert, die Ergebnisse der monatlichen Mitgliederbefragung zusammen. „Wegen der befürchteten Wohlstandsverluste werden auch stärkere Umverteilungsdiskussionen in der deutschen Gesellschaft befürchtet.“
Presse:
DVFA Investment Professionals sehen Big Government längerfristig kritisch. frankfurt-main-finance.com, 15. Juli 2022
Branchenverband DVFA sieht Big Government kritisch. intelligent-investors.de, 14. Juli 2022
Umfrage: Investment Professionals sehen "Big Government" längerfristig kritisch. DFPA, 12. Juli 2022
DVFA sieht Big Government längerfristig kritisch. institutional-money.com, 12. Juli 2022
Beim DVFA Sommerfest am Donnerstag, 7. Juli, wurden Stefan Bielmeier und Mirka Kučerová feierlich verabschiedet.
Bielmeier hat den DVFA 10 Jahre lang als Vorstandsvorsitzender geführt, Kučerová war über ein Jahrzehnt beim DVFA beschäftigt, davon 7 Jahre als Leiterin der Geschäftsstelle.
Begrüßt wurden die Mitglieder, Absolventen und Förderer von Verband und Akademie von Thorsten Müller, dem neuen Vorstandsvorsitzenden des DVFA e.V., die Laudatio hielt in gewohnt kurzweiliger Manier Ingo Mainert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
Nach vielen Gartenpartys im DVFA Center musste die Veranstaltung in diesem Jahr nun umziehen und fand zum ersten Mal als DVFA Sommerfest in der Copper Bar in Frankfurt statt.
Die DVFA Kommission Immobilien geht in ihrer aktuellen Markteinschätzung detailliert auf das Thema Zinsen und den Einfluss der Zinsentwicklung auf den Büroimmobilienmarkt ein:
Zur ausführlichen Markteinschätzung
Presse:
Zinswende und Baukosten als Gamechanger für Büros. portfolio institutionell, 28. Juni 2022
Trendwende bei Immobilien – zum Nachteil von Institutionellen mit Fremdkapital-Anteil. private-banking-magazin.de, 04.07.2022
DVFA Insights – die Veranstaltung exklusiv für DVFA Mitglieder
24. Juni 2022 | 12:00 Uhr | Onliner
Referent: Daniel Briesemann, Rohstoffanalyst im GM Commodity Research der Commerzbank AG
Im Rahmen der 58. DVFA Insights begrüßte der DVFA Daniel Briesemann von der Commerzbank AG, einen ausgewiesenen Experten im Bereich Rohstoffe.
Was treibt die Rohstoffmärkte derzeit an? Welche Entwicklungen zeichnen sich ab?
Briesemann ging auf die makroökonomischen Faktoren ein, die Einfluss auf die Rohstoffmärkte haben, und beleuchtete Lage und Aussichten bei Industrierohstoffen – Öl, Gas und Industriemetalle.
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
Die zukünftige Ausgestaltung des Formats von Hauptversammlungen war Thema der aktuellen DVFA Monatsfrage. Hauptversammlungen haben traditionell einen besonderen Stellenwert in Deutschland. Vor der Corona-Krise waren sie nicht nur Ort formaler Abstimmungen, sondern auch das Forum intensiver Aussprache zwischen Aktionären und Management einer Aktiengesellschaft.
Zum dritten Mal in Folge steht die Hauptversammlungssaison auch in diesem Jahr noch unter den Vorzeichen von pandemiebedingten Beschränkungen. Eine gesetzliche Reform des Formats der Hauptversammlung wird derzeit intensiv diskutiert, daneben drängen immer mehr Fragen zur Nachhaltigkeitsstrategie in die Hauptversammlungen von Unternehmen.
Eine erste Frage zielte auf die Bedeutung der Hauptversammlung für die Aktienkultur an sich. Die Hälfte der befragten Investment Professionals misst der Hauptversammlung eine hohe Bedeutung für die Aktienkultur bei, 29 % sogar eine sehr hohe. Lediglich 19 % halten die Rolle der HV für gering und nur 1 % für sehr gering.
Aktionärsrechte leiden unter der aktuellen Regelung
Während der letzten zwei Jahre wurden Hauptversammlungen – bedingt durch die Covid-Gesetzgebung – nur online durchgeführt. Der DVFA fragte: Wie bewerten Sie die Hauptversammlungen im Corona-Format der letzten zwei Jahre gegenüber dem davor üblichen Präsenzformat als Beitrag zu einer guten Corporate Governance von Unternehmen? Die deutliche Mehrheit der Befragten, 62 %, bewertet das neue Format als schlechter. Als unverändert stufen es 24 % ein und 14 % gehen davon aus, dass es einen besseren Beitrag zu einer guten Corporate Governance gibt.
Hybride Hauptversammlungen sinnvollste Lösung
Gelebte Aktionärsdemokratie ist ein hohes Gut im Hinblick auf die Mitspracherechte der Anteilseigner. Gefragt, welches Format der Hauptversammlung dauerhaft für das sinnvollste für eine gelebte Aktionärsdemokratie gehalten wird, waren die Antworten eindeutig. 85 % sprechen sich für eine hybride Durchführung aus, 13 % für Präsenzveranstaltungen und lediglich 2 % für rein online durchgeführte Hauptversammlungen.
Quelle: DVFA e.V.
Bei der Frage, welches Organ einer Aktiengesellschaft über das Format der Hauptversammlung entscheiden soll – Vorstand, Aufsichtsrat oder Hauptversammlung – gab es eine ebenso überwältigende Mehrheit. Für die Hauptversammlung als Entscheidungsorgan stimmen 82 %, für den Aufsichtsrat 11 % und für eine Vorstandsentscheidung 7 %.
Nachhaltigkeitsthemen durch direkten Aktionärseinfluss gewünscht
Impulse für eine nachhaltige Unternehmensführung dürfen gerne auch über den direkten Draht von den Aktionären kommen. So zielen ,Say-on-Climate-Beschlüsse' darauf ab, das Management zu ambitionierten Klimaschutzaktivitäten anzuhalten. Eine Mehrzahl von 52 % der Befragten würde es begrüßen, wenn auch in Deutschland mehr direkte Anträge von Aktionären zu Nachhaltigkeitsaspekten möglich wären. 18 % halten das nicht für richtig. Keine dezidierte Meinung zu diesem Thema haben 30 %.
„Die klare Haltung unserer Mitglieder ist ein deutlicher Fingerzeig an Unternehmen und Gesetzgeber: Die Rechte der Aktionäre müssen auf der Hauptversammlung der Zukunft weiterhin voll zur Geltung kommen – zur Stärkung der Aktienkultur in Deutschland“, kommentiert Michael Schmidt, Vorstandsmitglied des DVFA e.V. und Leiter der DVFA Kommission Governance & Stewardship, die Ergebnisse der Umfrage.
Presse:
Die „neue“ virtuelle HV hat eine Chance verdient! goingpublic.de, 22. Juli 2022
DVFA Monatsfrage: Hauptversammlung unverzichtbares Element direkter Aktionärsdemokratie. BONDGUIDE, 15. Juni 2022
Investorenverband bevorzugt hybride Hauptversammlung. Börsen-Zeitung, 14. Juni 2022 (registrierungspflichtiger Content)
DVFA Monatsfrage: Die Hauptversammlung als unverzichtbares Element direkter Aktionärsdemokratie. frankfurt-main-finance.com, 14. Juni 2022
Mirka Kučerová verlässt nach 11 Jahren, davon 7 Jahre als Leiterin der Geschäftsstelle, den DVFA e. V. in den Ruhestand und wird sich neuen Herausforderungen stellen.
Die Leitung der Geschäftsstelle übernimmt ab 1. Juni Sina Karin Hähnchen, die bereits zum Jahresbeginn 2022 zum Verband stieß.
Sina Hähnchen kommt von Allianz Global Investors, wo sie zehn Jahre im Konzernvertrieb und zuletzt mehrere Jahre in der globalen Kommunikation tätig war. Die diplomierte Betriebswirtin hält einen MBA und hat rund 20 Jahre Branchenerfahrung.
Thorsten Müller, Vorstandsvorsitzender des DVFA: „Mirka Kučerová hat in den vergangenen Jahren Außerordentliches für den DVFA geleistet. Das gesamte Vorstandsteam des DVFA dankt ihr von Herzen für ihr unermüdliches Engagement in all den Jahren. Wir freuen uns, dass wir mit Sina Hähnchen eine erfahrene Generalistin mit ausgewiesener Kenntnis des Finanzmarktes für die Nachfolge in der Geschäftsstelle gewinnen konnten.“
Presse
Neue Leiterin der DVFA-Verbandsgeschäftsstelle. dasinvestment.com, 03. Juni 2022
Wechsel in der Leitung der Verbandsgeschäftsstelle. deal-magazin.com, 03. Juni 2022,
Leitung der Geschäftsstelle der DVFA neu besetzt. Börsen-Zeitung, 02. Juni 2022, kostenpflichtiger Content
DVFA Personalia: Leitung der Verbandsgeschäftsstelle neu besetzt. goingpublic.de, 03. Juni 2022
Der Berufsverband der Investment Professionals wählte heute den geschäftsführenden Vorstand und die Fachvorstände neu. Thorsten Müller, CIIA, CEFA, CeFM, Lighthouse Corporate Finance GmbH, übernimmt den Vorstandsvorsitz von Stefan Bielmeier, DZ PRIVATBANK S.A. Nach 10 Jahren Amtszeit als führender Kopf des Verbandes stand Bielmeier für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.
Thorsten Müller wird den Vorstand als Vorsitzender gemeinsam mit Ingo R. Mainert, Investmentanalyst (DVFA), Allianz Global Investors GmbH, und Christoph Schlienkamp, Investmentanalyst (DVFA), GS&P Kapitalanlagegesellschaft S.A., als stellvertretende Vorstandsvorsitzende führen. Beide wurden wiedergewählt.
Mit den gewählten Fachvorständen kann der DVFA auf ein Experten-Team aus unterschiedlichen Fachbereichen der Finanzwelt bauen:
• Prof. Dr. Christina E. Bannier, Justus-Liebig-Universität Gießen
• Peter Thilo Hasler, CEFA, Sphene Capital GmbH
• Frank Klein, DWS International GmbH
• Roger Peeters, CEFA, pfp | Advisory GmbH
• Michael Schmidt, CFA, Lloyd Fonds AG
• Ingo Speich, CFA, Deka Investment GmbH
Ingo Speich verstärkt den Fachvorstand als neues Mitglied.
Die Fachvorstände Ulrike Groschopp und Dr. Henrik Pontzen standen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Der DVFA bedankt sich herzlich für die mehrjährige Mitarbeit im Vorstand.
Thorsten Müller dankte Stefan Bielmeier für sein außerordentliches Engagement und die hervorragende Zusammenarbeit. Er würdigte den langjährigen Einsatz seines Vorgängers, der den Verband durch schwierige Zeiten geführt hat. Auch wenn Müller teilweise andere Schwerpunkte setzen möchte, ist es sein Bestreben, den Verband im Sinne Bielmeiers weiterzuentwickeln.
Thorsten Müller neuer Vorstandsvorsitzender
Thorsten Müller ist Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann, abgerundet hat er seine Ausbildung durch den CIIA. Nach Stationen bei der Commerzbank in Frankfurt und bei der WestLB in Düsseldorf wurde er geschäftsführender Gesellschafter der Lighthouse Corporate Finance GmbH in Frankfurt am Main. Dort ist er für Kapitalmarkt- und M&A-Transaktionen verantwortlich. 2018 wurde Thorsten Müller in den Fachvorstand des DVFA gewählt, wo er sich insbesondere im letzten Jahr für die Themen Kapitalmarktunion, KMU und ESG engagierte. Thorsten Müller gilt als ausgewiesener Primärmarkt-Spezialist. Er ist Mitglied in der DVFA Kommission Unternehmensanalyse und Leiter der Arbeitsgruppe MIFID/Regulierung. Weiterhin ist er Co-Head der Capital Markets Commission des Europäischen Analystenverbands (EFFAS) sowie Mitglied des Issuer Market Advisory Committees der Deutschen Börse AG.
Ingo Speich neu im Fachvorstand
Ingo Speich ist Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann und hält einen MBA sowie CFA. Seit April 2019 leitet er die Abteilung Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei der Deka Investment GmbH. Zuvor war er ab 2004 als Portfolio Manager bei Union Investment, wo er zuletzt die Gruppe „ESG Capital Markets & Stewardship“ leitete. Er ist Mitglied im Arbeitskreis „Corporate Governance Reporting“ und „Sustainable Finance“ der Schmalenbach-Gesellschaft, war Mitglied des Beirates „Sustainable Finance“ der Bundesregierung und der Consultative Working Group „Consumer Protection and Financial Intermediaries“ der EU-Aufsichtsbehörde ESMA/Paris. Seit 2016 gehört er der DVFA Kommission Governance & Stewardship an. Der geschäftsführende Vorstand freut sich, mit Ingo Speich einen anerkannten Nachhaltigkeitsexperten für den Vorstand gewonnen zu haben.
Thorsten Müller: "Mein Ziel ist es, den DVFA gemeinsam mit dem Vorstandsteam mit Augenmaß und im Interesse der Mitglieder weiterzuentwickeln. Dabei werden die Positionierung des DVFA in der öffentlichen Diskussion von Kapitalmarktthemen, zugkräftige inhaltliche Angebote für DVFA Mitglieder sowie der kontinuierliche Ausbau des Produktangebots der DVFA Akademie auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Wie bisher wird der DVFA weiterhin seinem Anspruch Verantwortung im Kapitalmarkt gerecht werden und Schwachstellen und Ineffizienzen im Kapitalmarkt benennen und Lösungsvorschläge erarbeiten. Beispielhaft nenne ich hier die für den Hochleistungsstandort Deutschland völlig unzureichende Anzahl von IPOs von kleinen und mittleren Unternehmen, die extrem wichtig für unser zukünftiges Wachstum sind. Hier müssen wir in Deutschland deutlich besser werden und gemeinsam an einer wachstumsorientierten Kapitalmarktarchitektur arbeiten. Daneben möchte ich den Verband, wie schon in der Vergangenheit geschehen, für seine Mitglieder attraktiv gestalten und neue Mitgliedergruppen anbinden."
Bild: Thorsten Müller privat
Presse
Wechsel an der Spitze des DVFA. fondsprofessionell.de, 25. Mai 2022
Wachwechsel an der DVFA-Spitze. www.portfolio-institutionell.de, 25. Mai 2022
Neuer geschäftsführender Vorstand beim DVFA. intelligent-investors.de, 25. Mai 2022
DVFA: Müller folgt auf Bielmeier. institutional-investment.de (IPE D.A.C.H.), 25. Mai 2022
Thorsten Müller übernimmt Vorstandsposten beim DVFA. dasinvestment.com, 25. Mai 2022
Berufsverband der Investment Professionals mit neuer Führungsspitze. DFPA, 25. Mai 2022
Thorsten Müller an DVFA-Spitze gewählt. Tagesspiegel, 25. Mai 2022, registrierungspflichtiger Content
Thorsten Müller rückt an die Spitze der DVFA. Börsen-Zeitung.de, 25. Mai 2022, kostenpflichtiger Content
Thorsten Müller übernimmt Vorstandsposten beim DVFA. private-banking-magazin.de 24. Mai 2022
Thorsten Müller löst Stefan Bielmeier an der Spitze des DVFA ab. deal-magazin.com, 24. Mai 2022
Stabwechsel an der Spitze des DVFA. institutional-money.com, 24. Mai 2022
Bei der Frage nach dem Wachstumsausblick für das laufende sowie das kommende Jahr sind die DVFA Investment Professionals vorsichtig. 47 % sehen weniger Wachstum und mehr Inflation („Slowflation“), Stagflation prognostizieren 26 % der Befragten und eine Rezession inklusive Inflation erwarten 22 %. Nur 5 % glauben noch an den Aufschwung.
Quelle: DVFA e.V.
Aktuell kein eindeutiges Votum für die Zinsstrukturkurve als Rezessionsfrühindikator
Die zweite an die DVFA Mitglieder gerichtete Frage lautete: Halten Sie die Zinsstrukturkurve für einen Rezessionsfrühindikator? Die Meinungen der Investment Professionals sind hier durchaus gespalten: Während 39 % sie für aussagekräftig halten, beantworten 26 % die Frage mit nein und 35 % sind sich nicht sicher.
Für die Zinsstrukturkurve gibt es verschiedene Indikatoren respektive Definitionen.
Das Ergebnis - welche am prominentesten ist - fällt dagegen deutlich aus:
2-Jahres-Zins minus 10-Jahres-Zins | 61 % |
3-Monats-Zins minus 10-Jahres-Zins | 28 % |
3-Monats-Zins minus 3-Monats-Zins in 18 Monaten (Near Term Forward Spread) | 11 % |
Es wurde an dieser Stelle allerdings mehrfach darauf hingewiesen, dass Zinsstrukturen derzeit keine guten Indikatoren zum Anzeigen einer Rezession seien. Der Einfluss der EZB-Marktinterventionen durch die anhaltenden Anleihekäufe relativiert die Aussagekraft.
Energieembargo erhöht Risiko für eine harte Anpassungs-Rezession
Ein möglicher vollständiger Boykott von Energielieferungen aus Russland ist Teil der aktuellen breiten politischen Debatte. In einem solchen Szenario erhöht sich die Gefahr von wirtschaftlich tiefgreifenden Folgen.
Mit 49 % meint fast die Hälfte der Befragten, eine Rezession würde dann stärker ausfallen als 2020 und 13 % befürchten sogar eine Depression. Für ähnlich negativ wie die Rezession 2020 stimmen 29 % und immerhin 9 % stufen die Konsequenzen als überschaubar ein.
Policy Mix aus Geld- und Fiskalpolitik gefordert
Die DVFA Investment Professionals wurden gefragt, wie ein die zu erwartende Wirtschaftsschwäche bekämpfender Policy Mix aussehen könnte.
Hier überwiegt die Diversifikation aus Geld- und Fiskalpolitik (49 %) vor der Option einer Anpassungsrezession, die als „kreative Zerstörung“ wirken könnte (31 %). Die reine Fiskalpolitik sehen 17 % der Befragten als Lösung an und für nur geldpolitische Maßnahmen erwärmen sich lediglich 3 %.
„Die Risken eines ungemütlichen Wachstumsumfeldes bei gleichzeitig höherer Inflation sind signifikant gestiegen. Flachere Zinsstrukturkurven deuten dies an. Antworten auf die Konjunkturabschwächung sind diesmal noch schwieriger und sollten ein wohlüberlegter Policy Mix sein“, kommentiert Ingo Mainert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DVFA. „Möglicherweise wird eine Anpassungrezession nicht zu vermeiden sein, um die Inflation wieder nachhaltig in den Griff zu bekommen“, fügt Mainert hinzu.
Presse
DVFA Investment Professionals erwarten mehr Inflation bei weniger Wachstum. frankfurt-main-finance.com, 19. Mai 2022
DVFA: mehr Inflation bei weniger Wachstum. bondguide.de, 11. Mai 2022
DVFA-Members orten signifikantes Stagflations- oder Rezessionsrisiko. institutional-money.com, 10. Mai 2022
Profi-Anleger erwarten mehr Inflation bei weniger Wachstum. fundresearch.de, 10. Mai 2022
DVFA Monatsfrage: Experten sehen signifikantes Risiko einer Stagflation oder einer Rezession. DFPA, 10. Mai 2022
Aktionärsrechte bleiben Aktionärsrechte – auch in der virtuellen Hauptversammlung
Die DVFA Kommission Governance & Stewardship begrüßt die deutlichen Anpassungen, die in dem Regierungsentwurf des Gesetzes zur Einführung virtueller Hauptversammlungen gegenüber dem Referentenentwurf vorgenommen wurden. Insbesondere sind nachfolgende Inhalte positiv hervorzuheben und führen zu einer sinnvollen Stärkung der Rechte der Aktionäre:
Allerdings enthält der Regierungsentwurf zwei zentrale Aspekte, die es aus Investorensicht weiterhin nachzubessern gilt:
Zur DVFA Kommission Governance & Stewardship
Presse
DVFA begrüßt überarbeiteten Entwurf zu virtuellen Hauptversammlungen. dasinvestment.com, 03. Mai 2022
DVFA begrüßt Anpassungen im Regierungsentwurf zum Gesetz zur Einführung virtueller HVs. bondguide.de, 03. Mai 2022
DVFA begrüßt überarbeiteten Entwurf zu virtuellen Hauptversammlungen. private-banking-magazin.de, 03. Mai 2022
DVFA Insights - die Veranstaltung exklusiv für DVFA Mitglieder
29. April 2022 | 12:00 Uhr | Onliner
Referent: Christoph Schlienkamp,
stv. Vorstandsvorsitzender DVFA,
Portfoliomanager GS & P KAG
Im Rahmen einer mehrteiligen Umfrage von DVFA e. V. und SMS Strategic Management Solutions wurden die Mitglieder des DVFA e.V. zum Thema Mergers & Acquisitions im vierten und letzten Teil zu M&A-Kommunikation befragt.
Im Einzelnen ging es um die Bedeutung und Einschätzung der Kapitalmarktkommunikation im Rahmen von M&A-Transaktionen und um die damit in Verbindung stehenden Kommunikationsbereiche, und zwar sowohl im Vergleich zur herkömmlichen Investoreninformation, als auch speziell in Bezug auf M&A-Transaktionen.
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar bewegt die ganze Welt. Einen Konflikt dieser Tragweite in Europa haben viele nicht für möglich gehalten. Abseits der menschlichen Tragödien stellen sich auch Fragen zu Konsequenzen für die Wirtschaft und die Kapitalmärkte. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der massiven Sanktionen. DVFA – der Berufsverband der Investment Professionals – hat seine Mitglieder zu den Auswirkungen der Entwicklungen in der Ukraine befragt. Die Beteiligung an der Umfrage war bis 31. März möglich.
„Die DVFA Investment Professionals sehen durch den Krieg in der Ukraine einen starken negativen Einfluss auf den Aufschwung. Sie sind aber auch verhalten positiv was die mittelfristige Entwicklung an den Aktienmärkten angeht, denn mehr als die Hälfte der Befragten hat die Gewichtung in den Portfolios unangetastet gelassen oder sogar antizyklisch ihr Exposure am Aktienmarkt verstärkt“, fasst Roger Peeters, Vorstandsmitglied des DVFA, wesentliche Ergebnisse zusammen.
Hälfte der teilnehmenden DVFA Investment Professionals erwartet baldige Waffenruhe
Die Dauer des Krieges könnte maßgeblichen Einfluss auf die weltweite Ökonomie und die Märkte haben. Befragt nach der weiteren Entwicklung des Konfliktes glaubt die Hälfte, dass die Waffen schon bald ruhen werden, aber die politische Eiszeit zwischen Ost und West andauern wird.
38 % der Teilnehmer vertreten die Auffassung, dass es noch eine lange Auseinandersetzung zwischen den Parteien geben wird. Dass der Konflikt in der Ukraine erst der Anfang und eine Ausweitung zu erwarten ist, meinen 10 %. Mit 2 % ist die Zahl derer äußerst gering, die an ein baldiges Ende des Konfliktes und zudem an ein zügiges Ende der Sanktionen glaubt.
Der Krieg in der Ukraine führt zu einer deutlichen Abschwächung des Aufschwungs
Die Auseinandersetzung im Osten Europas zeigt auch schwere Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die DVFA Investment Professionals waren in der zweiten Frage aufgefordert, die ökonomische Tragweite des Ereignisses einzuschätzen.
Eine deutliche Mehrheit von 64 % denkt, dass sich der momentane Aufschwung signifikant abschwächt und die Mischung aus hohen Energiekosten und Inflation auch den Konsum beeinträchtigt. Ein Kippen der Konjunktur samt Abrutschen in die Rezession, die jedoch nicht lange anhalten wird, nehmen 19 % an.
11 % prognostizieren den Beginn einer anhaltenden Krise, geprägt von Stagflation und weiteren Verwerfungen am Aktienmarkt. Sehr gering ist der Prozentsatz jener die meinen, dass der momentane Aufschwung nur unwesentlich beeinflusst wird (6 %).
Quelle: DVFA e.V.
Beinahe die Hälfte der Befragten begrüßt die Sanktionen und hält sie für angemessen
Die Sanktionsmaßnahmen sind sowohl in der Debatte um den Umgang mit dem von Putin geführten Russland als auch hinsichtlich deren Auswirkung auf die Volkswirtschaften von hoher Bedeutung. Die Befragten sollten ihre Sicht hierzu äußern.
Fast die Hälfte (48 %) sagt, dass das Maß der Sanktionen mit Bedacht und Augenmaß gewählt und begrüßenswert ist. 33 % halten die Sanktionen jedoch für zu weich, man müsse Russland härter angehen.
Für eine andere Gewichtung der – in der Summe angemessenen Sanktionen – sprachen sich noch 11 % aus und 8 % sehen Sanktionen als falschen Weg, der unserer eigenen Wirtschaft schadet. Die Sanktionen sollten demnach reduziert werden.
Ein Kommentator urteilt: „Grundlegend lässt sich der Konflikt jedoch nicht militärisch und mit Sanktionen lösen.“ Vermisst werden „Verhandlungsansätze bzw. die Ausarbeitung eines Konzeptes, vor allem für die Zeit nach dem Ende der Auseinandersetzung.“
Asset Allocation mit recht wenig Anpassungen
Die Preise für Rohstoffe und Gold sind gestiegen, die Aktienmärkte haben verloren. Ziemliche Gelassenheit legen 36 % der Teilnehmer an den Tag, die sagen: Die Krise geht vorbei wie etliche andere vor ihr. Sie haben die Asset Allocation gar nicht angepasst.
29 % haben den Investitionsgrad nicht geändert, aber die Gewichtung von Branchen und Regionen deutlich modifiziert. 23 % handeln antizyklisch und nutzen die fallenden Kurse zum verstärkten Einstieg in den Aktienmarkt.
Aktiv die Aktienquote gesenkt und/oder sich mit Derivaten abgesichert haben 12 %, weil sie den Anfang einer langen Baisse sehen.
Russische Wertpapiere: Zukunft ungewiss
Mit Beginn des Einmarsches in die Ukraine wurden russische Wertpapiere quasi über Nacht vom Westen boykottiert und waren kaum noch handelbar. Auch die russische Börse wurde kurzfristig geschlossen. Die DVFA Investment Professionals wurden gefragt, wie sie über russische Wertpapiere und deren Zukunftsaussichten denken.
Die Skepsis überwiegt deutlich: 51 % der Teilnehmer meinen, dass selbst bei einem zeitnah wieder möglichen Aktienhandel in Moskau die Rechte westlicher Anleger unklar sind und das eingesetzte Kapital unwiderruflich verloren sein könnte.
Moskau kann sich nicht dauerhaft vom internationalen Kapitalmarkt lösen. Das Land wird so kompromissbereit sein, dass auch Ausländer über kurz oder lang zumindest eingeschränkt wieder russische Wertpapiere handeln können. Dies sagen 26 %. 23 % sehen eine baldige Normalisierung des Handels in Russland, wenn auch auf dauerhaft niedrigerem Niveau. Ausländer werden aufgrund der Sanktionen jedoch lange nicht handeln können.
Peeters ergänzt abschließend: „Der grausame Krieg bewegt uns alle emotional. Zudem betrifft er jeden von uns auch als Verbraucher und praktisch alle Financial Professionals in ihren Dispositionen. Dass wir bei vielen Fragen durchaus gemischte Antwortcluster erhielten, ist vielleicht eine gute Indikation dafür, dass die Börse eben noch nicht genau weiß, wie sie das Geschehen wertet. Die anhaltend hohe Schwankung an den Märkten wird hierdurch gut plausibilisiert.“
Presse
Investment Professionals erwarten durch Ukrainekonflikt Konjunkturabschwächung. exxecnews.org, Seite 7, 25. April 2022
DVFA Monatsfrage: Investment Professionals erwarten durch Ukrainekonflikt Konjunkturabschwächung. DFPA, 13. April 2022
Umfrage: Investment Professionals erwarten durch Ukrainekonflikt Konjunkturabschwächung. jrdefo.de, 13. April 2022
DVFA Investment Professionals erwarten Konjunkturabschwächung. frankfurt-main-finance.com, 13. April 2022
Institute dampfen Prognose ein. Börsen-Zeitung, 12. April 2022 (kostenpflichtiger Content)
DVFA: Investment-Profis erwarten deutliche Konjunkturabschwächung. institutional-money.com, 12. April 2022
Wenn jetzt doch eine Baisse droht. kutzerlive.blogspot.com, 12. April 2022
Die DVFA Kommission Governance & Stewardship hat für den Berufsverband DVFA e.V. zu dem vom Bundesministerium der Justiz am 9. Februar 2022 veröffentlichten Referentenentwurf zur Verstetigung der Einführung virtueller Hauptversammlungen Stellung genommen.
Bestreben des Referentenentwurfs ist es Hauptversammlungen, die qua Sonderregelung aufgrund der COVID-19-Pandemie rein virtuell durchgeführt werden konnten, auch in der Zukunft zu ermöglichen.
Aufgrund der besonderen Bedeutung und der Auswirkungen dieser vorgeschlagenen Regelungen auf die verfassungsrechtlich garantierten Eigentumsrechte der Aktionäre sind sämtliche Bestrebungen zur Ermöglichung weiterer Formate zur Durchführung einer Hauptversammlung als oberstes Entscheidungsorgan von Aktiengesellschaften genauestens zu prüfen.
Aus Sicht der DVFA Kommission Governance & Stewardship sind etwaige Abweichungen oder Einschränkungen der Rechte der Aktionäre gegen die Interessen der Aktionäre abzuwägen. Im Zweifelsfalle ist das Interesse der Aktionäre in ihrer Funktion als Eigentümer höher zu gewichten als die Interessen der anderen Organe der Gesellschaft, namentlich Vorstand und Aufsichtsrat.
Zur detaillierten Stellungnahme des DVFA e.V.
Es wird darüber hinaus auf die ausführliche Stellungnahme des BVI hingewiesen, deren wesentliche Aspekte vom DVFA e.V. unterstützt werden.
Presse:
DVFA: Stellungnahme zum Referentenentwurf zur Verstetigung der Einführung virtueller HVs. bondguide.de, 21. März 2022
DVFA: Stellungnahme zum Referentenentwurf zur Verstetigung der Einführung virtueller HVs. finanznachrichten.de, 21. März 2022
DVFA Insights - die Veranstaltung exklusiv für DVFA Mitglieder
18. März 2022 | 12:00 Uhr | Onliner
Referent: Stefan Günther, CEFA, Berater & Coach für Menschenführung & gute Zusammenarbeit
Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise haben über 30% der Beschäftigten zumindest tageweise im Homeoffice gearbeitet. Inzwischen sind es wieder deutlich weniger, doch sicherlich wird es keine Rückkehr zum Arbeiten ausschließlich in Präsenz wie in Zeiten vor der Pandemie mehr geben. Bei der Vielzahl der Varianten zwischen Präsenzarbeit und mobilem Arbeiten ist und bleibt das Thema Führung auf Distanz ein wichtiger Faktor.
In den 56. DVFA Insights ging Stefan Günther insbesondere auf folgende Schwerpunkte ein:
• Arbeit ist kein Ort (mehr) - 4 Thesen zur Führung auf Distanz
• ZOOM Fatigue und was wir heute wissen
• Interaktions-Design: Nähe schaffen aus der Ferne
• Hier, da und hybrid - die neue Welt der Arbeit
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
Die DVFA Kommission Governance & Stewardship, der u.a. Vertreter der vier größten deutschen Fondsgesellschaften und in Governance-Fragen forschende Wissenschaftler angehören, hat im Namen des DVFA e. V. zu dem von der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) am 21.1.2022 beschlossenen Kodex-Entwurf umfassend Stellung genommen.
Die DVFA Kommission Governance & Stewardship befürwortet die Ergänzung des DCGK um das Thema Nachhaltigkeit, hält aber Anpassungen und Konkretisierungen im Entwurf für notwendig.
Zur ausführlichen Stellungnahme
Presse:
Rentabilität muss Vorrang haben im Kodex. Börsen-Zeitung, 19. März 2022 (kostenpflichtiger Content)
Kodex-Anpassungen stoßen auf Kritik. Börsen-Zeitung, 18. März 2022 (kostenpflichtiger Content)
Der Berufsverband der Investment Professionals, DVFA, hat seine Mitglieder in der aktuellen Monatsfrage zu aktivistischen Investoren befragt, die zuletzt verstärkt auch in Deutschland aufgetreten sind. Die wohl bekanntesten Transaktionen in Deutschland waren Wirecard, Grenke Leasing und die Adler Group. Die dadurch ausgelösten Kurskorrekturen waren substantiell und führten im Fall Wirecard sogar zum Aufdecken eines Betrugsskandals, der in der Insolvenz endete.
Bewertung der Methoden: Short Selling kontra Fundamentalanalyse
Was ist die Grundlage für das Verhalten aktivistischer Investoren – die Spekulation auf fallende Kurse mit Leerverkäufen oder die Fundamentalanalyse? 71 % der befragten DVFA Investment Professionals sehen eine Mischung aus beiden Aspekten als Treiber an. Fast gleichauf liegt die Vermutung, dass es sich um Shortseller (14 %) bzw. Analytiker (15 %) handelt.
Quelle: DVFA e.V.
Eine zweite Frage zielte auf die allgemeine Bewertung von Shareholder Activism. Eine deutliche Mehrheit von 83 % sieht die Investment-/Tradingstrategie als Korrektiv bei überbewerteten oder durch Fehlentwicklungen gekennzeichneten Kapitalmärkten an, nur 17 % halten diese Strategie für schädlich.
Regulierungsbedarf bei Short Selling weniger gewünscht
Die Entwicklung an den Kapitalmärkten im Hinblick auf Unternehmensskandale wie Wirecard kann die Frage nach der Notwendigkeit staatlicher Eingriffe aufwerfen. Insbesondere in Baissephasen geraten Short Seller regelmäßig in die Kritik. Trotzdem sehen 41 % keinen zusätzlichen Regulierungsbedarf beim Short Selling, 35 % jedoch erkennen hier einen Bedarf, keine dezidierte Meinung haben 24% der Befragten.
Intransparente Geschäftsmodelle ziehen aktivistische Investoren an
Bei der Frage nach den entscheidenden Parametern, auf die aktivistische Investoren beim Zielunternehmen achten, mussten zwei ausgewählt werden. An der Spitze rangiert deutlich die Intransparenz des Geschäftsmodells mit 72 %. Überbewertungen respektive überzogene Wachstumserwartungen (48 %) und mangelnde Corporate Governance (42 %) liegen auf den Plätzen zwei und drei. Eine instabile Gesellschafterstruktur (keine Ankerinvestoren/keine strategischen Investoren) erhielt 25 % der Nennungen.
Am wenigsten relevant erschien den Befragten die Zugehörigkeit zu bestimmten Branchen, z.B. Finance oder Tech. Auf diese Antwortmöglichkeit entfielen lediglich 5 % der Stimmen. Unter „Sonstige“ nennen die Befragten unter anderem die ESG-Performance und falsche Weichenstellungen in der Geschäftspolitik und Unternehmensstrategie als Treiber.
Marktkapitalisierung weniger entscheidend für Aktivisten
Welche Mindestmarktkapitalisierung bzw. Bandbreiten der Marktkapitalisierung sehen Sie beim Zielunternehmen, um als Target für einen aktivistischen Investor interessant zu sein? Die Antwortmöglichkeiten der fünften Frage umfassten die Gesamtspanne von < € 1,0 Mrd. bis zu > € 10 Mrd. in fünf Abstufungen.
Es ergibt sich ein differenziertes Bild, nach dem gleich viele DVFA Investment Professionals, nämlich jeweils 29 %, die Spanne zwischen € 1,0 Mrd. bis € 2,5 Mrd. sowie € 2,5 Mrd. bis € 5,0 Mrd. als bevorzugte Größenklasse für Zielunternehmen einschätzen. € 5,0 Mrd. bis € 10 Mrd. sagen 14% der Abstimmenden.
Für den Randbereich nach unten - kleiner als € 1,0 Mrd. - geben 18 % ihre Stimme ab, und für den nach oben - größer als € 10 Mrd. – erwärmen sich immerhin noch 10 %.
In den Kommentaren wurde mehrfach hervorgehoben, dass die Marktkapitalisierung eine eher untergeordnete Rolle spielt, und für aktivistische Investoren andere Faktoren entscheidend sind.
Zukünftige Entwicklung
Mit Blick auf die Entwicklung der Zahl der Attacken in den nächsten drei Jahren ist eine große Mehrheit von 72 % der Auffassung, dass sie steigen wird. 26 % schätzen die Zahl als gleichbleibend ein, nur 2 % erwarten eine sinkende Anzahl an Attacken.
„Aktivistische Investoren mischen sich stärker ein und sorgen für Bewegung am Kapitalmarkt. Das kann zu einer positiven Bereinigung von Bewertungsblasen führen, zeigt aber auch negative Auswirkungen. Das Ergebnis der Umfrage legt nahe, dass insbesondere intransparente Geschäftsmodelle und mangelnde Corporate Governance zu Shareholder Activism einladen. Als Schutzmaßnahme sollten Vorstände und Aufsichtsräte sich deshalb verstärkt für Transparenz und gute Unternehmensführung einsetzen.“, sagt Thorsten Müller, Vorstandsmitglied des DVFA.
Presse
DVFA Monatsumfrage: Attacken aktivistischer Investoren dürften zunehmen. hedgework.de, 09. März 2022
DVFA Monatsfrage: Intransparente Geschäftsmodelle entscheidender Motor für Short Seller. DFPA, 08. März 2022
Die Kapitalmärkte in der Europäischen Union sind heute im Vergleich zu anderen Wirtschaftsräumen immer noch deutlich weniger entwickelt. Die Konsequenzen hieraus sind weniger Wachstum und damit verbunden eine geringe makroökonomische Widerstandskraft.
Im Rahmen des Aktionsplans für die Kapitalmarktunion aus dem September 2020 ist es weiterhin das Ziel der EU, kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) sowie Wachstumsunternehmen einen verbesserten Kapitalmarktzugang zu verschaffen. Aufgrund dieser Vorgabe hat die EU jetzt eine Konsultation, die am 25. Februar 2022 geschlossen wurde, speziell mit dem Ziel der Vereinfachung des Kapitalmarktzugangs für KMU durchgeführt.
Im Kern der etwa 70 Seiten langen Konsultation geht es um mögliche Anpassungen der MiFID II Regulierung, der Marktmissbrauchsrichtlinie (MAR) sowie um eine Vereinfachung von Wertpapierprospekten. Zusätzlich wurden Fragen rund um die Themen SPACs und Mehrfachstimmrechte im Zusammenhang mit KMU und Wachstumsunternehmen gestellt.
Der DVFA hat sich als Berufsverband der Investment Professionals im Rahmen der Konsultation klar positioniert. Wir begrüßen weiterhin und uneingeschränkt die Förderung des Kapitalmarktumfeldes für KMU und Wachstumsunternehmen. Allerdings setzt der DVFA die Schwerpunkte deutlich anders als die EU-Kommission. Diese versucht auf Seiten der Emittenten teilweise in sehr detaillierten Fragestellungen Verbesserungspotenziale zu identifizieren, während die Seite der Investoren nur am Rande berücksichtigt wird, erklärt Thorsten Müller, Mitglied des Vorstands des DVFA und Geschäftsführer der Lighthouse Corporate Finance GmbH in Frankfurt.
Der DVFA ist überzeugt, dass der Fokus auf die Emittentenseite und die damit zusammenhängende Regulierung auf der Angebotsseite zu kurz gesprungen ist. Funktionierende Märkte benötigen Liquidität und kontinuierliche Kapitalzuflüsse. Dazu müssen die Rahmenbedingungen der Nachfrageseite, also der Investoren, deutlich stärker berücksichtigt werden.
Zur vollständigen Stellungnahme
Presse
DVFA zur aktuellen EU-Konsultation zum Thema KMU. bondguide.de, 01. März 2022
DVFA Insights - die Veranstaltung exklusiv für DVFA Mitglieder
25. Februar | 12:00 Uhr | Onliner
Referentin: Claudia Donzelmann, Global Head of Regulatory and Public Affairs, Allianz SE
Die Präsidentschaftswahl in Frankreich steht vor der Tür – und sie ist spannender als mancher denkt.
Nach Umfragen und Expertenmeinungen darf Präsident Macron zwar mit seiner Wiederwahl im April rechnen, aber die letzten Jahre haben gezeigt, wie vorsichtig Wahlvorhersagen zu genießen sind. Es geht um Frankreich und gleichzeitig um Europa - die Zukunft Europas. Wer sind die Kandidaten, was sind die großen Themen und was kann bis April noch alles passieren? Ein Ausblick.
Kontakt: info@dvfa.org
Für die Teilnahme an den DVFA Insights erhalten DVFA Mitglieder 2 Credit Points.
Mit den jüngst berichteten Inflationsraten von 7 % in den USA und etwas mehr als 5 % im Euroland wurden Werte erreicht, die zuletzt in der ersten Hälfte der 1990er Jahre beobachtet wurden. Der DVFA - der Verband der Investment Professionals – hat seine Mitglieder befragt, mit welcher weiteren Inflationsentwicklung sie im Euro-Raum rechnen, wie die Europäische Notenbank aus ihrer Sicht reagieren wird und welche Ursachen der rapide Anstieg der Teuerungsrate hat.
41 % der Teilnehmer geben an, von der Preisentwicklung im vergangenen Jahr überrascht worden zu sein, 56 % dagegen nicht. In den Kommentaren zeigt sich jedoch, dass etliche DVFA Mitglieder vom grundsätzlichen Anstieg der Teuerungsrate nicht überrascht waren, aufgrund der expansiven Geldpolitik der Notenbanken und der damit verbundenen enorm hohen Liquidität, wohl jedoch vom Ausmaß des Preisanstiegs in der Kürze der Zeit.
Inflation ist gekommen, um zu bleiben - Mehrheit zählt sich zum „Team Persistenz“
Frage 2 zielte darauf ab, die Erwartungen der Investment Professional bezüglich der Dauer des Preisanstiegs zu erfahren. 59 % fühlen sich dem „Team Persistenz“ zugehörig und gehen davon aus, dass sich der Inflationssockel dauerhaft nach oben verschiebt. Dagegen rechnen 34 % mit einer Beruhigung der Preisentwicklung und zählen sich zum „Team Transition“.
Entscheidende Einflussfaktoren auf die Dauerhaftigkeit der momentanen Inflationsentwicklung, heißt es in den Kommentaren, sei die künftige Lohnentwicklung, die Klimapolitik und die Entscheidungen der Zentralbanken. Daneben werden als preistreibend auch der Rückbau globaler Lieferketten und steigende ESG-Anforderungen genannt.
Auf die Frage, in welcher Größenordnung sich der Inflationspfad in Deutschland nach oben verschieben könnte, antworten 36 Prozent um über 2% und 26 Prozent um etwa 1,5 %. 30 Prozent unterstellen einen um 0,5 bis 1 % höheren Sockel und nur 3 Prozent erwarten keine strukturelle, nach oben gehende Inflationsrate. In den Kommentaren wurde auch die Meinung vertreten, die Notenbanken wären bereit, eine mittelfristige Inflationsrate von rund 3,5 % zu akzeptieren, um so die Staatsverschuldung zum Teil zu vermindern („Weginflationieren“).
Quelle: DVFA e.V.
Löhne, Lieferkettenfriktionen und Geldmengen treiben die Preise
Bei der Frage nach den Gründen des heftigen Preisanstiegs durften maximal zwei ausgewählt werden. Mehrheitlich sehen die Antworten die entscheidenden Ursachen in Kostenerhöhungen inklusive steigender Löhne (62 %) und in Angebotsrestriktionen, darunter auch Störungen der Lieferketten (60 %). Immerhin 42 % Prozent geben die Geldmenge als wesentlichen Treiber, 18 % einen Nachfragüberhang und noch 10 % die hohe Staatsverschuldung an. In den Kommentaren wird ein ganzer Strauß konkreter Gründe genannt. Darunter die langfristig höheren Energiepreise und Effekte aus der Energiewende, Lieferkettenstörungen, das Quantitative Easing der Notenbanken als vermeintliche Staatsfinanzierung sowie hohe Staatsausgaben gepaart mit langfristigen Faktoren wie die demographische Entwicklung und das Ausbleiben weiterer Kostensenkungen durch die (nicht mehr voranschreitende) Globalisierung.
Abschließend wurde gefragt, welche Leitzinserhöhungen im Euroland in den nächsten zwei Jahren zu einer wirksamen Inflationsbekämpfung notwendig wären. Die Meisten (42 Prozent) sprechen sich für Leitzinserhöhungen von 1 % aus. 28 Prozent halten Zinserhöhungen von +2 % oder mehr für notwendig und ein knappes Fünftel der Befragten (19 Prozent) hält dagegen 0,5 % für ausreichend. 6 Prozent halten Zinsanhebungen in diesem Kontext für unnötig.
„Die Mehrzahl der an der Befragung teilnehmenden Mitglieder vertritt die Auffassung, dass die aktuelle Inflation kein kurzfristiges Phänomen ist welches sich selbst heilt und korrigiert. Es gibt handfeste Ursachen die klassisch geldpolitisch zu adressieren und zu bekämpfen sind“, sagt Ingo Mainert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DVFA. Gleichwohl argumentieren die Investment Professionals des DVFA hinsichtlich der erwartbaren Höhe der Zinsanhebungen mit einem vorsichtigen Realitätssinn für das wohl Machbare: Insbesondere die Dominanz der fiskalischen Verschuldung limitiert (leider) die Spielräume. Wichtiger erscheint den Investment Professionals hier das Zurückfahren der Wertpapierkäufe im Rahmen der Quantitativen Lockerung.
Presse
DVFA-Expertenumfrage: Zins und Inflation: Mit welchen Preissteigerungen müssen wir rechnen? handwerk-magazin.de, 26. Februar 2022
DVFA: Investment Professionals erwarten mehrheitlich dauerhaft höhere Inflation im Euro-Raum. hedgework.de, 10. Februar 2022
Investment Professionals erwarten mehrheitlich dauerhaft höhere Inflation im Euro-Raum. frankfurt-main-finance.com, 10. Februar 2022
Spekulationen über Zeitpunkt der ersten EZB-Zinserhöhung. Börsen-Zeitung, 08. Februar 2022 (kostenpflichtiger Content)
Verdrängt die Inflation der Inflationsdiskussion! kutzerlive.blogspot.com, 08. Februar 2022
DVFA: Inflation ist gekommen, um zu bleiben. bondguide.de, 08. Februar 2022
DVFA Monatsfrage: Investment Professionals erwarten dauerhaft höhere Inflation im Euro-Raum. dfpa.info, 08. Februar 2022
DVFA: Investment Professionals erwarten dauerhaft höhere Inflation. institutional-money.com, 08. Februar 2022
In einer über vier Teile angelegten Umfrage haben der Berufsverband der Investment Professionals (DVFA) und SMS Strategic Management Solutions ein umfassendes Bild über M&A-Transaktionen gezeichnet, deren letzter Teil die Kommunikation in den Fokus nimmt.
In den ersten Teilen der Befragung ging es um Transaktionsstrukturen und Finanzierung (2/2019), Auswirkungen von Fusionen und Übernahmen (10/2019) sowie Transaktionshintergründe (1/2021).
Im Zentrum der vierten Befragung stand nun die Kapitalmarktkommunikation im Rahmen von M&A-Transaktionen.
„Added value“ und „competitive advantage“
90% aller Investment Professionals geben an, dass die Kapitalmarktkommunikation im Rahmen einer M&A-Transaktion eine hohe (46%) bzw. sehr hohe (44%) Bedeutung hat. So ist es aus Sicht der Investoren und Analysten selbstverständlich von besonderem Interesse, vom Emittenten im Rahmen der Veröffentlichung von M&A-Details jeweils eine saubere Darstellung der Auswirkungen auf die Equity Story, das Rating und die erwarteten Synergien zu bekommen. Es geht damit letztlich um die Vermittlung des “added value“ und des “competitive advantage“, und damit darum, die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Transaktion besser einschätzen zu können.
Schlechtes Zeugnis für M&A-relevante Kommunikation
Besonders wichtig sind den DVFA Investment Professionals Informationen über Wachstums- und Ertragsaussichten sowie über die strategische Ausrichtung. Als weitere wichtige Aspekte wurden Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle, die Darstellung der Transaktionsfinanzierung und Informationen über zu erwartende Synergien und technologische Aspekte genannt. Gleichzeitig sieht die überwiegende Mehrheit der Investment-Professionals in allen Kommunikationsbereichen deutlichen Verbesserungsbedarf. Mehr noch: gerade in den Kommunikationsbereichen, die von den Analysten als besonders wichtig eingeschätzt werden scheinen die Mängel in der Kommunikation besonders groß zu sein. Dieses Ergebnis wirft nicht zuletzt erhebliche Fragen dahingehend auf, ob die Emittenten zum einen über ausreichende Kenntnisse hinsichtlich der Informationsbedürfnisse des Kapitalmarktes verfügen und zum anderen, ob die wertbestimmenden Faktoren von M&A-Transaktionen von ihnen richtig eingeschätzt werden.
Verbesserungen bei den Kommunikationsinhalten erforderlich
Presse
Schlechte M&A-Kommunikation kann Unternehmensübernahmen um bis zu 20% verteuern. cf-fachportal.de, 02. Februar 2022
DVFA: Bedeutung der Kommunikation bei Unternehmensübernahmen. bondguide.de, 02. Februar 2022
DVFA: Schlechte M&A-Kommunikation kann Take-Overs um 20% verteuern. institutional-money.com, 01. Februar 2022
Die Veranstaltung exklusiv für DVFA Mitglieder
28. Januar 2022 | 12:00 Uhr | Onliner
Referent:
Ingo R. Mainert, Investmentanalyst (DVFA), Allianz Global Investors GmbH; stellvertretender DVFA Vorstandsvorsitzender
Auf Basis der Auswertung der beiden letzten DVFA Monatsfragen hat Ingo R. Mainert beim Ausblick auf 2022 insbesondere folgende Fragen beleuchtet:
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Der im vierten Quartal 2021 von DVFA und IR Club durchgeführte „Social Media Survey 2021“ befragte Investment Professionals zum sechsten Mal in Folge zur Nutzung sozialer Medien.
„Die Untersuchung zeigt, dass 71 % der Teilnehmer Social Media zumindest eine gewisse Relevanz zuschreiben, um sich über Unternehmen und deren Tätigkeit zu informieren. Fast alle Teilnehmer (91 %) erwarten eine weiter steigende Bedeutung dieser Kanäle“, erklärt Patrick Kiss, Gründer des IR Clubs, der Online-Community für Investor Relations. „Für 49 % der Teilnehmer haben soziale Medien und Blogs als Informationsquelle an Bedeutung gewonnen. Einen solchen Zuwachs haben wir im Rahmen der Studie seit 2011 noch nicht beobachtet – eventuell wurde diese Entwicklung durch coronabedingte Homeoffice-Tätigkeit beschleunigt.“
Christoph Schlienkamp, stellvertretender Vorsitzender DVFA, sagt: „Bei Anlageentscheidungen und -empfehlungen rangieren die Unternehmenswebseiten ganz vorn mit 59 %. Soziale Medien gewinnen eindeutig Anerkennung: Inzwischen sprechen 44 % der Teilnehmer mindestens eine gleichwertige Bedeutung im Vergleich zu klassischen Informationsquellen zu – ein Trend, den unsere Studie seit zehn Jahren verzeichnet.“
Im Ranking der Social-Media-Plattformen nimmt die Bedeutung von LinkedIn den Spitzenplatz ein. 2011 waren dies gerade etwas über 30 %. In der Folge erwarten auch drei von vier Antwortenden (71 %), dass Unternehmen über LinkedIn kommunizieren. Twitter und Youtube werden mittlerweile etwa doppelt so oft genutzt wie vor zehn Jahren.
Interessant ist die Tatsache, dass eine Mehrheit von 78 % der Teilnehmer Social-Media-Kanäle für den Kontakt verwenden würden, wenn CEOs, CFOs und IROs sie nutzten. 65 % der Befragten sind jedoch weiter skeptisch, was die Relevanz, den Wert und die Zuverlässigkeit der Informationen angeht.
Als Kommunikationsmittel nutzen die Befragten aktuell E-Mail am häufigsten:
Rund 2000 Kapitalmarktprofis wurden per E-Mail zur Teilnahme an der Online-Befragung eingeladen, die vom 7. Oktober bis 17. Dezember 2021 stattfand. 63 Teilnehmer haben die 15 Fragen der Studie komplett beantwortet. Dies entsprach einer Rücklaufquote von rund 3 %. Die meisten Teilnehmer waren Investoren (29 %), gefolgt von Analysten (20 %).
DVFA – Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management
Christoph Schlienkamp, DVFA e.V., info@dvfa.org
IR Club – Die Investor Relations Community
Der IR Club stellt die Zusammenführung von Investor Relations und Social Media dar: Die Online-Community für IR-Spezialisten. Eines der wesentlichen Ziele des IR Clubs ist die Förderung des Networkings, der Kommunikation, des Austauschs und des Wissenstransfers unter Investor-Relations-Experten. Der IR Club ist mit über 1.400 Mitgliedern eine der größten IR-Vereinigungen weltweit.
Patrick Kiss, IR Club, mail@irclub.de
Presse
Linkedin und Co.: So wichtig sind soziale Netzwerke für Investoren. private-banking-magazin.de, 31. Januar 2022
Bedeutung sozialer Medien für Investitionsentscheidungen nimmt weiter zu. factumnetzwerk.de, 28. Januar 2022
BEDEUTUNG SOZIALER MEDIEN FÜR INVESTITIONSENTSCHEIDUNGEN NIMMT WEITER ZU. anlegernews.de, 28. Januar 2022
Linkedin und Co.: So wichtig sind soziale Netzwerke für Investoren. dasinvestment.com, 28. Januar 2022
BEDEUTUNG SOZIALER MEDIEN FÜR INVESTITIONSENTSCHEIDUNGEN NIMMT WEITER ZU. anlegerwarnung.de, 28. Januar 2022
Bedeutung sozialer Medien für Investitionsentscheidungen nimmt weiter zu. DFPA, 27. Januar 2022
Investment Professionals bevorzugen Online-Wirtschaftsmedien. frankfurt-main-finance.com, 27. Januar 2022
Investment Professionals bevorzugen Online-Wirtschaftsmedien. deal-magazin.com, 27. Januar 2022
DVFA und IR Club präsentieren Ergebnisse der Social Media Survey 2021. bondguide.de, 27. Januar 2022
Univ.-Prof. Dr. Christina E. Bannier, Mitglied des DVFA Vorstands und Mitglied der DVFA Kommission Governance & Stewardship, wurde als erste Frau seit der Gründung im Jahr 2002 als stellvertretendes Mitglied in den Stiftungsrat Geld und Währung der Deutschen Bundesbank berufen.
Sie leitet den Lehrstuhl für Banking & Finance an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Zur Börsen-Zeitung (kostenpflichtiger Content)
Zur Justus-Liebig-Universität Gießen, FB 02 Banking & Finance